Zu hohes Risiko stoppt Studie zur Hormonersatztherapie

Vorzeitiges Aus wegen Gefahr von Herzattacken und Hirnschlägen

Aufgrund der zu hohen Risiken musste die bisher größte Studie zur Hormonersatztherapie gestoppt werden. Mehr als 16.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 79 Jahren waren an der Studie beteiligt. Wie der Studienleiter der „Women´s Health Initiative“ (WHI) in der Online-Ausgabe des Fachmagazins der Amerikanischen Medizinischen Vereinigung (JAMA) berichtet, hätten die Nachteile den Nutzen überwogen. Ursprünglich war die Studie bis 2005 anberaumt. Auf der WHI-Seite finden sich ausführliche Informationen über die Gründe, die zum Aus der Hormonersatztherapie-Studie führten.

Koordiniert durch die WHI, die mehrere Großstudien zur Gesundheit von Frauen leitet, nahmen die Probandinnen an 40 Zentren in den USA über fünf Jahre hinweg eine Kombination der Hormone Östrogen und Progestin ein. Mit dieser für Frauen nach der Menopause üblichen Hormonersatztherapie hofften die Forscher, insbesondere die Zahl an Herzattacken und Hirnschlägen zu senken. Wie sich jetzt zeigte, bewirkte die Behandlung laut Nachrichtendienst ddp jedoch das Gegenteil: Das Risiko für Herzattacken und Hirnschläge stieg um rund ein Drittel. Auch die Brustkrebsrate lag bei den behandelten Frauen um 26 Prozent höher. Demgegenüber senkte die Therapie die Zahl der Knochenbrüche und der Erkrankungen an Dickdarmkrebs, so die Forscher.

„Frauen, die Östrogen-Progestin-Präparate einnehmen, sollten ein ernsthaftes Gespräch mit ihrem Arzt führen“, rät Jacques Rossouw, Direktor der WHI. Zur Behebung von kurzzeitigen Beschwerden sei die Therapie möglicherweise nach wie vor sinnvoll, nicht aber um Erkrankungen vorzubeugen.

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Sandra Standhartinger pte.online

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