Europäische Bauindustrie orientiert sich nach Osteuropa und Asien

Mit Hochtief (Platz drei) sowie Bilfinger Berger (Platz neun) verfügt Deutschland über zwei Vertreter in den europäischen Top 10 der Bauunternehmen.

Angeführt wird das Umsatzranking von der französischen VINCI. Spitzenreiter beim Ertrag ist die spanische Ferrovial-Gruppe. Diese Unternehmen zeichnen sich vor allem durch ihr internationales Engagement und ihre Expansion in die neuen Märkte Osteuropas und Asiens aus – aber auch die USA bieten interessante Perspektiven. In Deutschland war die Lage laut der Deloitte-Studie „European Powers of Construction 2007“, die detailliert die Märkte, Risiken und Perspektiven der europäischen Baubranche analysiert, ermutigend.

„Die deutsche Baubranche profitiert nach wie vor vom Aufschwung in 2005, jedoch machten sich 2006/2007 bereits Stagnationstendenzen bei den Baugenehmigungen bemerkbar“, erklärt Franz Klinger, Partner Real Estate von Deloitte. „Insgesamt war die Auftragslage jedoch befriedigend, was unter anderem an den volleren Kassen der öffentlichen Hand lag wie wir mit unserer Umfrage ermitteln konnten.“

Rang Unternehmen Herkunftsland Umsatz 2006
1 VINCI Frankreich 25.634 Mio. EUR
2 BOUYGUES Frankreich 26.408 Mio. EUR
3 HOCHTIEF AG Deutschland 15.508 Mio. EUR
4 Skanska AB Schweden 13.564 Mio. EUR
5 Grupo Ferrovial S.A. Spanien 12.354 Mio. EUR
6 Eiffage Frankreich 10.704 Mio. EUR
7 STRABAG Österreich 9.430 Mio. EUR
8 Koninklijke BAM Niederlande 8.646 Mio. EUR
9 Bilfinger Berger AG Deutschland 7.508 Mio. EUR
10 Technip Frankreich 6.926 Mio. EUR
Frankreich stellt vier der zehn größten Bauunternehmen. In der Top 100 hingegen ist Großbritannien mit 33 Unternehmen am häufigsten vertreten, gefolgt von den Niederlanden mit elf. Deutschland kommt auf zwei Vertreter in den Top 10 und sechs in den Top 100.

„Mit 83 von 100 Unternehmen konnte die überwältigende Mehrheit ein Ertragswachstum verzeichnen, hier positionierte sich die spanische Ferrovial Group an der Spitze vor der französischen VINCI. Bis auf die schwedische Skanska erreichten alle Konzerne der Top 10 ein Ertragswachstum von zwölf Prozent und mehr. Der durchschnittliche Nettogewinn lag 2006 bei 5,1 Prozent“, fasst Franz Klinger von Deloitte die Ergebnisse zusammen.

Deutschland: Ende der Durststrecke

In Deutschland hält der Positivtrend aus 2006 an. Die Bautätigkeit stieg nach langer Depressionsphase um 5,6 Prozent – in der Folgezeit hat sich die Nachfrage stabilisiert. Jedoch ging die Zahl der Baugenehmigungen gegen Ende 2006 wieder zurück und blieb auch 2007 unter den Erwartungen. Die Zahl der Private Public Partnerships (PPP) hingegen vervierfachte sich im Jahr 2006 auf ein Volumen von 1,4 Milliarden Euro. Hochtief sowie Bilfinger Berger sind international gut positioniert – so ist beispielsweise Hochtief Marktführer in Australien und erwirtschaftet insgesamt 85 Prozent seiner Erträge im Ausland.

Erfolgreich vor allem in den neuen Märkten Die besten Chancen für Wachstum bestehen für die europäischen Baukonzerne in den neuen Märkten wie Osteuropa und Asien. Unternehmen benötigen hierfür eine geeignete Struktur, Verständnis für die kulturellen Unterschiede sowie Kenntnis der Gesetzeslage im Zielmarkt. Aber auch die USA bieten im Augenblick interessante Wachstumspotenziale: Die marode Infrastruktur ist reparatur- und ausbaubedürftig. Dabei empfiehlt sich ein Engagement vor allem in Form von PPPs, die in den USA derzeit noch mit Zurückhaltung praktiziert werden.

Optimiertes Finanzmanagement, kompetentes Projektmanagement, nachhaltige Konzepte Eine zentrale Rolle spielen Liquiditäts- und Working-Capital-Management: Gerade dieser oft vernachlässigte Bereich entscheidet über den Unternehmenserfolg. Deren steigende Bedeutung begründet sich unter anderem aus Shareholder-Interessen, komplexen Unternehmensstrukturen sowie der Konsolidierung im Zulieferergeschäft. Des Weiteren müssen Unternehmen komplexe Projekte managen, Risiken erkennen, klare Projektleitungsstrukturen etablieren, Best Practices anwenden und geeignetes Personal einsetzen.

„Nicht zuletzt sollten ökologische Fragen berücksichtigt werden. So gehören Energie-Systeme wie Photovoltaik und Warmwasserbereitung mit Sonnenkraft vielerorts längst zum Standard, Heizung und Stromversorgung mit Nachhaltigkeitsfaktor sind meist fester Bestandteil des Lastenhefts“, resümiert Franz Klinger.

Die komplette Studie finden Sie unter http://www.deloitte.com/dtt/ whitepaper/0,1017,sid%253D5209%2526cid%253D36401,00.html zum Download.

Deloitte Deutschland

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