ADHS im Erwachsenenalter: Neue Studie untersucht Wirksamkeit einer spezifischen Gruppenpsychotherapie
Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie ist auf ein Jahr angelegt und beginnt voraussichtlich im April 2008. Mehrere andere Universitätskliniken beteiligen sich ebenfalls daran: Universitätsklinikum Freiburg, Universitätsklinikum Würzburg, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und die Charité Universitätsmedizin in Berlin.
Entgegen landläufiger Meinung wachsen sich die Symptome der Aufmerksamkeits-/ Hyperaktivitätsstörung nur bei einem Teil der betroffenen Kinder im Erwachsenenalter aus. Viele Erwachsene zeigen weiterhin die typischen Symptome wie Unaufmerksamkeit, Konzentrationsstörungen, Impulsivität und Unruhe und sind dadurch sowohl im Beruf als auch in der Alltagsgestaltung und im Privatleben benachteiligt. Nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie sollte eine Behandlung der ADHS bei Erwachsenen neben einer möglichen Medikation immer auch psychotherapeutische Interventionen beeinhalten. Die jetzt vom Neurozentrum angebotene Therapiestudie geht der Frage nach, ob Gruppenpsychotherapie oder ärztliche Einzelgespräche in Kombination mit Placebo oder speziellen Medikamenten wirksamer sind.
Nach einer ausführlichen Diagnostik werden die Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder in die Gruppenpsychotherapie oder zu den Einzelgesprächen eingeteilt, die 12 Wochen lang wöchentlich und danach einmal im Monat stattfinden. Zusätzlich werden die Patienten medikamentös behandelt, entweder mit Methylphenidat oder mit Placebo (doppeltblindes Design).
Zur Studienteilnahme müssen bestimme Einschlusskriterien erfüllt sein:
Die Teilnehmer im Alter von 18-60 Jahren mit ADHS dürfen nicht an schwerwiegenden psychiatrischen, neurologischen oder internistischen Erkrankungen leiden, und es sollte keine medikamentöse Vorbehandlung mit Methylphenidat oder Begleitbehandlung mit anderen Psychopharmaka vorliegen.
Weitere Informationen sind erhältlich im Neurozentrum der Universität des Saarlandes bei:
Frau Dr. Petra Ruprecht-Dörfler, Frau Dr. Monika Schulte-Altedorneburg und Frau Dipl.-Psych. Eva Steinbach unter Tel. (06841) 16-26333 oder 16-26331 montags und donnerstags von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr, mittwochs von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr. E-Mail: psprup@uniklinikum-saarland.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uks.euAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation
Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…
Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus
Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…
Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit
Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…