Bei schwacher Konjunktur investieren Unternehmen zu wenig in ihre IT

  • „CIO“: Vorstände nehmen ihre IT oft nur eingeschränkt wahr
  • IT muss strategisch eingebunden sein

In Zeiten schwacher Konjunktur streichen viele Unternehmen ihre IT-Projekte zusammen. Dabei können sich Firmen gerade in solchen Zeiten einen Wettbewerbsvorteil durch Investitionen in ihre IT verschaffen. Wie das IT-Wirtschaftsmagazin „CIO“ in seiner neuen Ausgabe berichtet, sei es dabei vor allem wichtig, die IT strategisch in die Unternehmensentscheidungen einzubinden. Eine IT-Abteilung, die fest mit dem Vorstand verankert ist, sei oft ein Garant für den Erfolg eines Unternehmens, so „CIO“.

Viele Unternehmen jedoch streichen sogar den IT-Vorstandsposten. Grund ist häufig die Annahme der CEOs, die IT verschlinge zu viel Geld und bringe keinen nachweisbaren Nutzen für das Geschäft. Vor allem Berichte über geplatzte IT-Großprojekte schwächen intern die Stellung der IT. Wichtig sei jedoch, so „CIO“, den Gründen für das Scheitern auf die Spur zu kommen. Häufig sei eine mangelnde Übereinstimmung zwischen den Unternehmens- und den IT-Zielen die Ursache. Wie das Beratungsunternehmen Accenture in einer Befragung unter 100 Unternehmen herausfand, wird der CIO nur in 18 Prozent der Firmen in die strategische Geschäftsplanung einbezogen. Viele CIOs sind damit zu weit entfernt von tatsächlicher Verantwortung und der Einbindung in die Unternehmensziele.

Es gibt aber auch positive Beispiele. So hat die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) im Januar 2002 erstmals einen CIO ernannt. Andere Firmenlenker wie Tenovis-Chef Peter Záboji oder Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Post AG, investieren trotz schwacher Konjunktur hohe Beträge in die IT. Záboji: „Wir kommen aus der Produkt- und Herstellerecke und wollen zum Lösungs- und Kommunikationsdienstleister avancieren. Dazu brauchen wir die besten Prozesse, und die sind natürlich IT-getrieben.“ Folglich steht der Tenovis-Chef täglich mit seinem CIO Alfred Schöppl in Verbindung. Auch Klaus Zumwinkel betont die Bedeutung der IT-Spitze: „Nur ein gesamtverantwortlicher CIO kann die IT-Strategie aller Unternehmensbereiche steuern.“

Zurückhaltender schätzte bislang Wilhelm Wick, Vorstandsvorsitzender des RWTÜV, das E-Business ein: „Wir haben erst einmal andere Vorreiter spielen lassen.“ Langsam tastet sich aber auch der TÜV an das E-Business heran. Seine Erwartungen an den CIO Robert Wagner formuliert Wick so: „Er muss die IT-Bausteine finden, die unsere Unternehmensstrategie unterstützen.“ Klaus Wübbenhorst, Vorstandsvorsitzender der GfK, sieht die IT gar als Produktionsfaktor, und die wichtigste Aufgabe des CIOs sei es, „das Preis-Leistungs-Verhältnis zu verbessern.“

Über CIO

„CIO – IT-Strategie für Manager“ berichtet monatlich über wirtschaftliche und strategische Aspekte des Informationstechnik-Einsatzes in Unternehmen. Das Magazin wendet sich an Führungskräfte aller Branchen, die über den strategischen IT-Einsatz in ihren Unternehmen entscheiden. CIO erscheint seit Oktober 2001 im Computerwoche Verlag, München, der zur IDG Communications Verlag AG gehört. Publisherin ist Karin Giffhorn. Die Redaktion mit Sitz in Hamburg wird von Heinrich Seeger geleitet, Anzeigenleiterin ist Henriette von Wangenheim, Vertriebsleiter Canio Martino.

Media Contact

Rolf Röwekamp ots

Weitere Informationen:

http://www.cio.de

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