Studie: Schlafapnoe erhöht Risiko für Blutgerinnsel

Wer unter einer so genannten obstruktiven Schlafapnoe leidet, muss einer französischen Studie zufolge mit einem erhöhten Risiko für Blutgerinnsel rechnen.

Das berichten Dr. Isabelle Arnulf von der Universität in Paris und ihr Team in der Fachzeitschrift „JAMA“. Die Wissenschaftler untersuchten 68 Männer und Frauen zwischen 60 und 65 Jahren mit Blutgerinnseln in der Lunge (Lungenembolie) oder in den Beinen (tiefe Venenthrombose). Wie sich dabei zeigte, litten 63 Prozent von ihnen unter einer moderaten bis schweren obstruktiven Schlafapnoe, knapp ein weiteres Fünftel zeigte Anzeichen dafür.

Bei dieser Schlafstörung setzt nachts der Atem zeitweise aus, oft schnarcht der Betroffene zudem recht stark. Am Tag macht sich der gestörte Schlaf oft durch übermäßige Müdigkeit, eine verlangsamte Auffassungsgabe oder Kopfschmerzen bemerkbar. Von einer obstruktiven Schlafapnoe sind oft übergewichtige Männer betroffen, die auf dem Rücken schlafen – das Übergewicht trägt dazu bei, die oberen Luftwege zu verengen. Weitere Faktoren sind das Altern des Gewebes, Rauchen, reichlicher Alkoholkonsum sowie Lungenkrankheiten.

Allerdings: Die klassischen Erkennungszeichen halfen den Forschern in der aktuellen Studie wenig. So gab es keine Unterschiede bei der Frequenz, mit der die Teilnehmer schnarchten, Tagesschläfrigkeit sowie morgendlicher Müdigkeit bei Patienten mit und ohne obstruktive Schlafapnoe. Auch waren die Studienteilnehmer mit und ohne obstruktive Schlafapnoe zu gleichen Teilen fettsüchtig. Aber ein größerer Anteil der Schlafapnoe-Patienten zeigte zum einen Bluthochdruck und hatte zum anderen von seinem Partner erfahren, dass im Schlaf zeitweise der Atem ausgesetzt habe.

Die Forscher vermuten nun, dass die obstruktive Schlafapnoe zu den Gerinnseln ihrer Patienten beitrug. Sie merken jedoch an, dass ihre Ergebnisse durch größere Studien bestätigt werden müssen. Bis dahin könne aber das Bewusstsein für diesen Zusammenhang das Vorgehen in bestimmten klinischen Situationen beeinflussen.

JAMA (2002) Vol. 287, No. 20

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