Alzheimer: Menge an Fettsäuren im Gehirn entscheidend

Das Kontrollieren Fettsäuren-Menge im Gehirn könnte einen wichtigen Beitrag zur Behandlung von Alzheimer leisten.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Gladstone Institute of Neurological Disease und der University of California. Tests mit Mäusen zeigten, dass das Verringern der überhöhten Werte die Gedächtnisprobleme der Tiere und die Veränderungen in ihrem Verhalten geringer werden ließen.

Die Wissenschaftler schreiben in Nature Neuroscience, dass die Werte der Fettsäuren durch die Ernährung oder Medikamente kontrolliert werden können. Allein in Großbritannien leiden derzeit rund 700.000 Menschen an Demenz. Laut BBC wird davon ausgegangen, dass sich diese Zahl innerhalb einer Generation verdoppeln wird.

Das Team untersuchte die Fettsäuren in den Gehirnen normaler Mäuse und verglich sie mit jenen von gentechnisch veränderten Tieren, die an einer Alzheimer ähnlichen Krankheit litten. Es ließen sich erhöhte Werte der Arachidonsäure in den Gehirnen der gentechnisch veränderten Mäuse nachweisen. Ihre Freisetzung wird durch das Enzym PLA2 kontrolliert. Mittels gentechnischer Verfahren wurden die Werte des Enzyms verringert.

Bereits eine teilweise Senkung stoppte die Gedächtnisstörungen und andere Beeinträchtigungen. Der Wissenschaftler Rene Sanchez-Mejia betonte, dass die bemerkenswerteste Veränderung ein Ansteigen der Arachidonsäure und vergleichbarer Stoffwechselprodukte im Hippokampus war. Zuviel Arachidonsäure könnte jedoch zu einer Überstimulierung der Gehirnzellen führen. Die Verringerung der Werte ermöglichte ihnen jedoch normal zu funktionieren.

Der leitende Wissenschaftler Lennart Mucke fügte hinzu, dass die Werte der Fettsäuren allgemein entweder durch die Ernährung oder Medikamente reguliert werden können. „Unsere Forschungsergebnisse haben wichtige Auswirkungen auf die Behandlungsmöglichkeiten der Patienten.“ Es liege jedoch noch viel Arbeit vor den Wissenschaftlern bis an Tests mit Menschen zu denken sei. Auch Rebecca Wood vom Alzheimer's Research Trust http://www.alzheimers-research.org.uk ist vorsichtig optimistisch. Derzeit sei jedoch noch nicht erforscht, ob diese Forschungsergebnisse auch für den Menschen gelten.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer