Importpreise Dezember 2009: – 1,0% gegenüber Dezember 2008

Die Preise für importierte Energieträger stiegen gegenüber Dezember 2008 um 4,4%. Damit lagen sie zum ersten Mal seit Oktober 2008 über den Preisen des vergleichbaren Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise für importierte Energieträger im Dezember 2009 um 0,7% (nach + 1,8% im November und + 5,0% im Oktober). Der Index der Einfuhrpreise ohne Energie fiel gegenüber Dezember 2008 um 1,8%.

Die Preise für Rohöl stiegen im Vorjahresvergleich um 54,9%, gegenüber dem Vormonat fielen sie um 0,4% (nach + 3,5% im November und + 5,4% im Oktober). Mineralölerzeugnisse verteuerten sich gegenüber Dezember 2008 um 46,8%. Gegenüber dem Vormonat war ein Preisanstieg von 0,8% zu beobachten (nach + 3,6% im November und + 5,6% im Oktober). Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Dezember 2009 um 4,7% unter dem Stand von Dezember 2008 (gegenüber November 2009: + 0,6%).

Erdgas war im Dezember 2009 mit einem Rückgang von 42,1% erheblich billiger als im Dezember 2008. Gegenüber dem Vormonat wurden Erdgasimporte jedoch um 3,0% teurer (nach – 0,4% im November und + 3,4% im Oktober). Auch das Preisniveau für Steinkohle lag wesentlich niedriger als im Dezember 2008 (- 21,5%). Gegenüber November 2009 verbilligten sich die Steinkohleimporte um 1,5%.

Importierte Vorleistungsgüter waren im Dezember 2009 um 2,0% billiger als im Vorjahresmonat, Investitionsgüter um 1,6% und Konsumgüter um 1,7%. Gegenüber November 2009 stiegen die Preise für Vorleistungsgüter allerdings um 0,9%, die Preise für Investitionsgüter blieben unverändert und die Preise für Konsumgüter stiegen gegenüber November 2009 um 0,4%.

Bei den Rohstoffen waren im Dezember 2009 insbesondere Nicht-Eisen-Metallerze teurer als im Dezember 2008 (+ 56,9%), im Vergleich zu November 2009 stiegen die Preise hier um 5,8%.

Im Gegensatz zu den Nicht-Eisen-Metallerzen hatte sich Eisenerz im Jahresverlauf ständig verbilligt, was im Dezember 2009 zu einer Abnahme von 34,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat führte. Gegenüber November 2009 stiegen die Preise erstmals seit Februar 2009 wieder an (+ 1,7%).

Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug verteuerten sich um 19,1% gegenüber dem Vorjahresmonat und um 3,1% gegenüber dem Vormonat.

Im Nahrungsmittelsektor fielen im Dezember 2009 die Preise für importiertes Getreide gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,9%, gegenüber dem Vormonat stiegen sie allerdings um 4,0% (nach + 1,0% im November und + 1,5% im Oktober). Die Schweinefleischpreise fielen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5% (- 0,8% gegenüber November 2009). Die Preise für Rindfleisch stiegen gegenüber dem Vorjahr um 1,1% (- 0,5% gegenüber November 2009). Rohkaffee wies im Dezember 2009 eine Preissteigerung von 12,0% gegenüber dem Vorjahr auf, gegenüber November stiegen die Preise um 3,0%. Rohkakao verteuerte sich weiterhin, die Preise für importierten Kakao erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 24,0% und gegenüber November 2009 um 4,4%.

Der Index der Ausfuhrpreise sank im Dezember 2009 gegenüber Dezember 2008 um 0,4%. Im November 2009 hatte der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat – 1,7% und im Oktober – 2,6% betragen. Gegenüber November 2009 stieg der Ausfuhrpreisindex um 0,2%.

Veränderungen im Jahresdurchschnitt 2009 gegenüber 2008

Im Jahresdurchschnitt 2009 ist der Index der Einfuhrpreise um 8,6% gegenüber dem Vorjahr gesunken (2008: + 4,6%). Dies war der höchste Rückgang gegenüber dem Vorjahr seit 1986 (- 15,7% gegenüber 1985).

Prägend für den Index der Einfuhrpreise im Jahr 2009 war die Energiepreisentwicklung. Erdöl, Mineralölerzeugnisse, Erdgas, Kohle und Strom verbilligten sich zusammen genommen im Jahresdurchschnitt um 29,6% gegenüber dem Vorjahr. Bei den einzelnen Energieträgern war teilweise eine unterschiedliche Preisentwicklung im Jahresverlauf zu beobachten.

Die Preise für Rohöl stiegen im Jahresverlauf 2009, nachdem sie in der zweiten Jahreshälfte 2008 deutlich gefallen waren. Trotz des Anstiegs der Preise in 2009 waren sie im Jahresdurchschnitt mit – 32,9% erheblich niedriger als im Vorjahr. Die Importpreise für Mineralölerzeugnisse entwickelten sich ähnlich. Sie fielen im Jahresdurchschnitt 2009 um 33,4%.

Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Jahresdurchschnitt 2009 um 5,2% unter dem Stand des Vorjahres.

Importiertes Erdgas war im Jahresdurchschnitt 2009 um 25,2% billiger als ein Jahr zuvor. Im Jahresverlauf 2009 entwickelten sich die Preise bis zu ihrem Tiefstand im September stetig nach unten, in den letzten drei Monaten des Jahres stiegen die Preise für Erdgas wieder leicht an.

Steinkohleimporte verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2009 um 1,3% gegenüber 2008. Nach der letzten deutlichen Preissteigerung im Februar 2009 fielen die Preise für Steinkohle in den vergangenen zehn Monaten deutlich.

Auch Eisenerz verbilligte sich im Jahr 2009, die Preise lagen im Schnitt 1,1% niedriger als 2008.

Im Bereich der Metalle wurden größtenteils einheitliche Entwicklungen beobachtet. Importierter Walzstahl verbilligte sich durchschnittlich um 22,8% gegenüber dem Vorjahr. Ebenso lagen die Preise für Rohkupfer (- 21,6%), Rohaluminium (- 19,4%) und Blei, Zink, Zinn und Halbzeug daraus (- 17,9%) im Jahresdurchschnitt deutlich niedriger als 2008.

Preisrückgänge gab es auch bei importierten Nahrungs- und Futtermitteln sowie Getränken (- 4,2% gegenüber dem Vorjahr). Milch und Milcherzeugnisse verbilligten sich 2009 im Durchschnitt um 11,4%. Während die Preise in der ersten Jahreshälfte noch stetig fielen, stiegen die Preise ab August wieder an und waren im Dezember 2009 wieder auf dem Preisniveau von Dezember 2008.

Nachdem die Preise für importierte Düngemittel in 2008 noch deutlich angestiegen waren, fielen sie in 2009 durchschnittlich um 31,0%, im Dezember 2009 lagen die Preise 50,6% unter dem Stand von Dezember 2008.

Getreideimporte verbilligten sich im Jahresverlauf kontinuierlich und lagen im Jahresdurchschnitt 28,1% unter dem Vorjahresniveau.

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Jahr 2009 durchschnittlich 2,2% niedriger als im Vorjahr. Die Preise für Ausfuhren in die Euro-Zone sanken im Jahresdurchschnitt um 3,5%, während für Exporte in Nicht-Euro-Länder lediglich Preissenkungen von 1,2% beobachtet werden konnten.

Eine methodische Kurzbeschreibung und weitere Daten und Informationen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

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Marion Knauer,
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