Lehrkräfte in fast allen Bundesländern älter als im OECD-Mittel

Im Primarbereich waren die Lehrkräfte in 15 Bundesländern älter als im OECD-Durchschnitt, in einem Land entsprach das Alter der Lehrkräfte in etwa dem OECD-Wert. Im Sekundarbereich I lagen alle Bundesländer über dem OECD-Mittel. Im Ländervergleich wiesen im Primarbereich Bremen (65,6%) und das Saarland (62,5%) die höchsten Anteile an älteren Lehrkräften (50 Jahre und älter) auf, im Sekundarbereich I ebenfalls Bremen (56,2%) und Hessen (55,9%).

Diese und weitere Ergebnisse enthält die heute zum zweiten Mal vorgelegte Veröffentlichung „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“. Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder bieten damit eine Ergänzung zur gestern erschienenen OECD-Veröffentlichung „Bildung auf einen Blick“, indem sie ausgewählte OECD-Indikatoren für Deutschland in einer Gliederung nach Bundesländern darstellen.

Die vorliegende Veröffentlichung enthält erstmalig Informationen zu den EU-Benchmarks für den Bildungsbereich. Nach der Zielvorgabe zum lebenslangen Lernen sollen im Jahr 2010 12,5% der 25- bis 64-Jährigen an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. In Deutschland lag die Teilnahmequote im Jahr 2005 mit 8% deutlich unter dem EU-Benchmark, wobei Berlin und Hamburg dem EU-Zielwert mit Teilnahmequoten von 11% beziehungsweise 10% am nächsten kamen.

Nach Auffassung der Europäischen Union soll im Jahr 2010 der Anteil der frühen Schulabgänger höchstens 10% betragen. Frühe Schulabgänger sind definiert als 18- bis 24-Jährige, die weder über eine Hochschulzugangsberechtigung noch eine Berufsausbildung verfügen und nicht an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Im Jahr 2005 war Deutschland mit 14% deutlich vom EU-Benchmark entfernt, wogegen Thüringen (6,6%) und Sachsen (9,8%) den EU-Zielwert unterboten.

Weitere interessante Einzelergebnisse sind:

Deutschland erreichte im Jahr 2005 mit 33% überdurchschnittlich hohe Absolventenanteile in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern (OECD-Mittel: 25%) an Hochschulen. Auf Länderebene lagen Sachsen und Baden-Württemberg an der Spitze; hier wurden vier von zehn Abschlüssen in naturwissenschaftlich-technischen Fachrichtungen erworben.

Mit 7 000 Euro lagen die Ausgaben pro Schüler/Studierenden über alle Bildungsstufen in Deutschland im Jahr 2004 über dem OECD-Mittel von 6 800 Euro. Innerhalb Deutschlands hatte Hamburg die höchsten Ausgaben pro Bildungsteilnehmer, Rheinland-Pfalz die niedrigsten. Im Primarbereich wurde mit 4 400 Euro je Schüler weniger ausgegeben als im OECD-Mittel (4 800 Euro), wogegen die Ausgaben je Schüler im Sekundarbereich in Höhe von 6 800 Euro das OECD-Mittel von 6 400 Euro überstiegen.

Im Jahr 2005 besuchten nur 4% der Studierenden in Deutschland eine private Hochschule. Damit lag Deutschland deutlich unter dem OECD-Mittel von 22%. Im Ländervergleich wiesen Hamburg und Schleswig-Holstein mit jeweils 10% die höchsten Anteile an Studierenden an privaten Hochschulen auf.

Die Veröffentlichung umfasst 128 Seiten und ist über den Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de/publikationen) oder das gemeinsame Statistik-Portal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (www.statistik-portal.de) sowohl als PDF-Datei zum kostenlosen Download als auch in gedruckter Fassung zum Preis von 18,- Euro zuzüglich Versandkosten zu beziehen.

Die Print-Ausgabe kann ebenfalls über den Buchhandel oder direkt über den Vertriebspartner des Statistischen Bundesamtes SFG Servicecenter Fachverlage, Reutlingen, Tel. (07071) 93 53 50, E-Mail: destatis@s-f-g.com, unter der ISBN 978-3-8246-0813-3 bestellt werden.

Weitere Auskünfte gibt:
Hans-Werner Freitag,
Telefon: (0611) 75-4158,
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