2006 zogen wieder viele Westdeutsche ins Ausland; viele Ostdeutsche nach Westen

Dies waren 46.000 Zuzüge weniger und 11.000 Fortzüge mehr als 2005. Dadurch ging der Wanderungsüberschuss gegenüber dem Vorjahr stark zurück (- 71%), nachdem er von 2004 auf 2005 nur um 4% gesunken war.

2006 sind 558.000 ausländische Personen nach Deutschland zugezogen, das waren 4% weniger als im Vorjahr. Damit setzte sich die seit 2001 anhaltende Tendenz einer rückläufigen Zuwanderung ausländischer Personen fort. Die Zahl der Fortzüge blieb mit 484.000 Personen gegenüber 2005 konstant. Insgesamt reduzierte sich der Wanderungsüberschuss ausländischer Personen von 96.000 Personen im Jahr 2005 auf rund 75.000 Personen im Jahr 2006 (- 22%). Der Wanderungsüberschuss fiel für die alten Bundesländer sowie Berlin mit 67.000 Personen deutlich höher aus als für die neuen Bundesländer (+ 7.000).

Mit 103.000 Zuzügen im Jahr 2006 (- 25.000 beziehungsweise – 19% gegenüber dem Vorjahr) setzte sich die rückläufige Tendenz bei den Zuzügen deutscher Personen ebenfalls fort. Diese Zahl enthält die Zuzüge von Spätaussiedlern (ohne ausländische mitreisende Familienangehörige) und von anderen Deutschen, zum Beispiel von Rückkehrern. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Zuzüge ist darin zu sehen, dass in den letzten Jahren immer weniger Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nach Deutschland zugewandert sind. So wurden 2004 vom Bundesverwaltungsamt die Zuzüge von 50.000 Spätaussiedlern registriert, 2005 waren es 31.000 und 2006 nur noch 7.000. Wird die Gruppe der Spätaussiedler herausgerechnet, bleiben die Zuzüge der übrigen deutschen Personen für das Jahr 2006 gegenüber dem Vorjahr fast konstant (- 1%), nachdem sie zwischen 2003 und 2005 insgesamt um 8% zurückgegangen waren.

2006 wurden 155.000 Fortzüge deutscher Personen registriert. Die Zahl der Fortzüge nahm gegenüber dem Vorjahr (145.000) um 7% zu und blieb damit auf hohem Niveau. Wie im Vorjahr waren auch 2006 die Hauptzielländer die Schweiz, die USA und Österreich. Insgesamt ergibt sich zum zweiten Mal in Folge ein Wanderungsverlust deutscher Bürgerinnen und Bürger, der sich deutlich von 17.000 Personen im Jahr 2005 auf 52.000 im Jahr 2006 erhöht hat.

Die Abwanderungszahlen lassen keine weiteren Aussagen zum Hintergrund der Fortzüge zu. So ist keine Differenzierung möglich, ob der Fortzug eine Auswanderung auf Dauer oder nur eine befristete Ausreise ist, zum Beispiel im Rahmen einer Tätigkeit für ein deutsches Unternehmen im Ausland. Es kann auch nicht unterschieden werden, ob es sich um Spätaussiedler, Eingebürgerte oder Deutsche ohne Migrationshintergrund handelt.

Ins Ausland zog es vor allem Deutsche aus dem früheren Bundesgebiet und Berlin (143.000); dagegen haben nur 12.000 Deutsche die neuen Länder in Richtung Ausland verlassen. Entsprechend fiel der Abwanderungsverlust deutscher Personen mit 47.000 für die alten Bundesländer und Berlin höher aus als für die neuen Bundesländer (5.000).

Gleichzeitig zogen im Jahr 2006 aus den neuen Bundesländern 136.000 Personen in die alten Länder (2005: 137.000), während 82.000 Menschen die umgekehrte Richtung wählten (2005: 88.000). Damit blieb die Wanderung von Ost- nach Westdeutschland nahezu konstant, während sich die West-Ost-Wanderung abschwächte. Die neuen Bundesländer verloren also 2006 per Saldo rund 54.000 Personen durch Abwanderung an die alten Bundesländer. Berlin bleibt aufgrund seiner Sonderstellung bei dieser West-Ost-Betrachtung ausgeklammert.

Unter Berücksichtigung der Wanderungen mit dem Ausland und zwischen den Bundesländern von ausländischen und deutschen Personen verzeichnen die alten Bundesländer einschließlich Berlin insgesamt einen Wanderungsgewinn von rund 73.000 Personen und die neuen Bundesländer einen Wanderungsverlust von rund 50.000 Personen.

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