Statistisches Jahrbuch 2006 erschienen

Neu aufgenommen sind in der Ausgabe 2006 im Kapitel „Arbeitsmarkt“ – mit Blick auf die aktuelle öffentliche Diskussion zum Elterngeld – Daten zur Erwerbstätigkeit von Männern nach Familienstand und Zahl der Kinder. Bei der Vorstellung der Ausgabe 2006, die im Kapitel „Produzierendes Gewerbe“ erstmals eine Tabelle zur Energieverwendung der Betriebe enthält, gab der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, außerdem einen statistischen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Energiebereich.

Energie hat sich seit der Jahrtausendwende drastisch verteuert: Die Preise für Energieimporte insgesamt (Kohle, Erdöl, Erdgas, Mineralölprodukte und Strom) haben sich von Januar 2004 bis August 2006 mehr als verdoppelt und wirkten sich – in abgeschwächter Form – auf die inländischen Energiemärkte aus. So stiegen die Erzeugerpreise für Energie (Kohle, Erdöl, Erdgas, Mineralölprodukte, Strom und Fernwärme) in diesem Zeitraum um knapp 40%; private Endverbraucher mussten rund 28% mehr für Haushaltsenergie und Kraftstoffe ausgeben. Dagegen erhöhten sich die Verbraucherpreise ohne Energie nur um 3,1%.

Steigende Energiepreise führten dazu, dass der Anteil der Ausgaben für Energie an den gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte auf 7,4% im Jahr 2005 angestiegen ist, nachdem er 1991 noch bei 7,0% gelegen hatte und zwischenzeitlich bis auf 6,1% im Jahr 1999 gesunken war. Von 1991 bis 2005 sind die Ausgaben der Haushalte für Energie um 59% gestiegen, während sich das verfügbare Einkommen in der gleichen Zeit nur um 46% erhöhte. Die privaten Haushalte gaben 2005 mehr als 98 Milliarden Euro für Energie und Kraftstoffe aus bei einem Volumen des privaten Konsums von insgesamt 1 300 Milliarden Euro. Von den Mehrausgaben der Haushalte für den privaten Konsum des Jahres 2005 in Höhe von 18,1 Milliarden Euro entfielen allein 6,3 Milliarden Euro dieser Mehrausgaben oder 35% auf Energie und Kraftstoffe.

Was die Versorgungssicherheit Deutschlands bei Öl und Gas betrifft, stammten 2005 über 30% der Rohölimporte und 40% der Erdgaseinfuhren aus Russland. Beim Rohöl kommen seit 1994 wert- und mengenmäßig etwa drei Viertel der Importe aus vier Staaten: Neben Russland waren dies das Vereinigte Königreich mit einem Anteil von 17%, Norwegen (15%) und Libyen (10%). Der größte Teil des deutschen Erdgasbedarfs muss importiert werden. Nur knapp 16% des Gasaufkommens in Deutschland werden aus eigener Förderung gewonnen (1991: 22%). Hauptlieferländer von Erdgas waren neben Russland die Niederlande mit knapp 30% und Norwegen mit 22%.

In Deutschland ist die Bruttostromerzeugung von 1991 bis 2005 um fast 15% auf 618,8 Terawattstunden (TWh) gestiegen. Dabei hat die Kernenergie mehr als 26% dieses Stroms erzeugt und ist damit wichtigster Energieträger zur Stromerzeugung in Deutschland. An zweiter Stelle folgen Braun- und Steinkohle, die immer noch knapp die Hälfte (47%) des Strombedarfs in Deutschland abdecken, auch wenn sich ihr Anteil an der Stromerzeugung seit 1991 verringert hat (Braunkohle: von mehr als 29% auf 25%; Steinkohle: von knapp 28% auf knapp 22%). Die erneuerbaren Energieträger (Wasserkraft, Windenergie, Biomasse und Sonstige) sind auf Wachstumskurs: Sie lieferten 2005 in Deutschland bereits 10,2% des Bruttostromverbrauchs. 1991 wurden erst 3,2% des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien – und zwar fast ausschließlich durch regenerative Wasserkraft – erzeugt. Das stärkste Wachstum verzeichnete in diesen 15 Jahren die Windenergie: Ihr Anteil am Bruttostromverbrauch ist von praktisch Null auf 4,3% gestiegen.

Das Statistische Jahrbuch ist weiterhin in einer hochwertigen Buchausgabe erhältlich. Es ist auch erstmals sowohl komplett als auch themenweise kostenlos im Internet unter www.destatis.de/jahrbuch abrufbar. Dieses Angebot löst die bislang erstellte CD-ROM ab.

Die Buchausgabe kann im Buchhandel, über die SFG Servicecenter Fachverlage, Part of the Elsevier Group, Postfach 4343 in 72774 Reutlingen, Telefon +49 (0) 70 71 / 93 53 50, Telefax +49 (0) 70 71 / 93 53 35 (destatis@s-f-g.com) oder im Statistik-Shop auf der Internet-Seite des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de/shop) bestellt werden, und zwar:

– beide Jahrbücher im Schuber zum Vorzugspreis von 84,- Euro (Bestell-Nr. 1010100-06700-1, ISBN-10: 3-8246-0771-9, ISBN-13: 978-3-8246-0771-6)

– das Statistische Jahrbuch 2006 für die Bundesrepublik Deutschland zum Preis von 67,- Euro (Bestell-Nr. 1010110-06700-1, ISBN-10: 3- 8246-0773-5, ISBN-13: 978-3-8246-0773-0)

– das Statistische Jahrbuch 2006 für das Ausland zum Preis von 31,- Euro Bestell-Nr. 1010120-06700-1, ISBN-10: 3-8246-0774-3, ISBN-13: 978-3-8246-0774-7)

Journalisten erhalten Rezensionsexemplare des Statistischen Jahrbuchs 2006 bei der Pressestelle des Statistischen Bundesamtes (Telefon: 0611/75-3444, E-Mail: presse@destatis.de).

Weitere Auskünfte geben: Zum Statistischen Jahrbuch: Susanne Hagenkort-Rieger, Telefon: (0611) 75-2624, E-Mail: redaktion@destatis.de

Zum Energiebereich: Wolfgang Bayer, Telefon: (0611) 75-2970, E-Mail: wolfgang.bayer@destatis.de

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