Ausgaben für Kinder 2003: 550 Euro monatlich

Das sind die Ergebnisse einer Studie zu den Konsumaufwendungen für Kinder, die auf den Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 basiert. Ausschlaggebend für die höheren Kosten waren vor allem die erhöhten Ausgabenanteile für Kinder in den Bereichen Wohnen und Verkehr, die hohe Anteile am Gesamtkonsum haben. Im gleichen Zeitraum stieg der Verbraucherpreisindex um 6,6%.

Die Konsumausgaben enthalten die Ausgaben für Käufe von Waren und Dienstleistungen insbesondere für die Bereiche Wohnen, Nahrungsmittel, Bekleidung und Verkehr. Sie sind nicht gleich zu setzen mit den Lebenshaltungskosten für Kinder. Zum einen fehlen in den Konsumausgaben alle über den Konsum hinaus anfallenden Aufwendungen zum Beispiel für Versicherungsschutz und Vorsorge, die seit 1998 überproportional angestiegen sind. Zum anderen sind die Aufwendungen, die Organisationen ohne Erwerbszweck und der Staat für Kinder tätigen, wie zum Beispiel Ausgaben für die Schulbildung oder den Bau von Kindergärten, nicht enthalten.

Im Einzelfall ist die Höhe der Ausgaben neben der Anzahl der zu versorgenden Kinder sowie deren Alter entscheidend von der wirtschaftlichen Lage der Haushalte abhängig. Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 1 717 Euro im Monat wendeten die Haushalte von Paaren mit einem Kind durchschnittlich 325 Euro im Monat für ihren Nachwuchs auf. Demgegenüber gaben Haushalte von Paaren mit einem monatlichen Haushaltseinkommen von mehr als 5 427 Euro das 2,7-fache (862 Euro) für ihr Kind aus. Allein Erziehende hatten aufgrund ihres im Durchschnitt geringeren Haushaltseinkommens gegenüber den Haushalten von Paaren mit Kindern auch niedrigere Konsumausgaben für ihre Kinder.

Die Pro-Kopf-Ausgaben je Kind sinken mit wachsender Kinderzahl im Haushalt, weil eine gewisse Grundausstattung häufig nur für das erste Kind angeschafft werden muss und dann auf die Geschwisterkinder „vererbt“ wird. So lagen die durchschnittlichen Konsumausgaben je Kind in Haushalten von Paaren mit zwei Kindern bei 474 Euro und mit drei Kindern bei 452 Euro im Monat.

Mit steigendem Lebensalter der Kinder wächst dagegen die Höhe der für sie aufgewendeten Konsumausgaben. Das liegt unter anderem am höheren Verbrauch an Nahrungsmitteln und anspruchsvolleren Bekleidungswünschen. Paare mit einem Kind in der Altersgruppe bis unter sechs Jahren gaben für ihren Nachwuchs durchschnittlich 468 Euro im Monat aus. Für Sechs- bis unter Zwölfjährige lagen die Ausgaben um 21,4% (568 Euro) und für die zwölf- bis unter 18- jährigen Kinder sogar um 40% (655 Euro) höher.

In der Studie „Einkommensverhältnisse von Familienhaushalten und ihre Ausgaben für Kinder“ wurden die Ausgaben für den privaten Konsum so, wie sie für Familienhaushalte in der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 ausgewiesen wurden, aufgeteilt nach Ausgaben für Kinder und für Erwachsene. Diese Aufteilung erfolgte für die unterschiedlichen Konsumbereiche mit Hilfe umfangreicher Berechnungen, denen methodisch zum Teil sehr anspruchsvolle Modelle mit gesetzten Annahmen zugrunde lagen.

Die Ergebnisse der Studie sind unter dem Titel „Einkommensverhältnisse von Familienhaushalten und ihre Ausgaben für Kinder“ in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Wirtschaft und Statistik im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/allg/d/veroe/d_wistawirtscha.htm kostenlos abrufbar.

Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Auskunftsdienst Wirtschaftsrechnungen und Zeitbudgets, Telefon: (01888) 644-8880, E-Mail: private-haushalte@destatis.de

Media Contact

presseportal

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer