ILO-Arbeitsmarktstatistik Juni 2006

Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland im Juni 2006 bei 38,92 Millionen Personen. Der positive Verlauf gegenüber dem Vorjahr setzte sich fort: Die Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 68,6% und lag somit um 0,8 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres.

Auch im Vergleich zum Vormonat Mai 2006 ist die Zahl der Erwerbstätigen gestiegen. Rechnet man aus der Zunahme von 112 000 (+ 0,3%) die üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen heraus, so bleibt ein saisonbereinigtes Plus von 48 000 Personen (+ 0,1%). Neben einer allgemeinen konjunkturellen Erholung dürfte sich auch die Fußballweltmeisterschaft günstig auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt haben.

Nach Ergebnissen der monatlichen Telefonerhebung des Statistischen Bundesamtes waren im Juni 2006 13,1% der Erwerbstätigen unterbeschäftigt. Der Anteil der Personen, die bei entsprechender Anpassung der Bezüge gerne mehr arbeiten würden und dazu auch kurzfristig zur Verfügung stünden, lag damit um 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat Juni 2005.

Die Zahl der Erwerbslosen, das heißt der Arbeitssuchenden ohne jegliche Erwerbstätigkeit, lag im Juni 2006 nach der Telefonerhebung bei 3,30 Millionen Personen und damit um 570 000 (- 14,7%) niedriger als im Vorjahresmonat Juni 2005. Da es sich bei dieser Erhebung um eine zufällig ausgewählte Stichprobe von monatlich 30 000 Personen handelt, sind ihre Ergebnisse mit einem statistischen Zufallsfehler behaftet. Dieser Fehler beträgt für die im Juni gemessene Erwerbslosenzahl bis zu +/- 160 000. Das heißt, dass bei einem Messwert von 3,30 Millionen die tatsächliche Zahl der Erwerbslosen in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich zwischen 3,14 und 3,46 Millionen Personen lag.

Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt, fiel im Juni dieses Jahres mit 7,8% um 1,3 Prozentpunkte geringer aus als ein Jahr zuvor. Im Vormonat Mai 2006 hatte die Erwerbslosenquote noch bei 8,3% gelegen. Der Rückgang um 0,5 Prozentpunkte von Mai auf Juni resultiert größtenteils aus einer saisonüblichen Entwicklung.

Über die Erstberechnung der Erwerbstätigen für den Berichtsmonat Juni 2006 hinaus wurden auch die bisher vorläufig veröffentlichten monatlichen, vierteljährlichen und jährlichen Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit ab dem Jahr 2002 im Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen neu berechnet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt zusätzlich verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen in die Erwerbstätigenrechnung einbezogen. Gegenüber der letzten Veröffentlichung führten die Neuberechnungen zu einer leichten Erhöhung des Niveaus der Erwerbstätigenzahlen um bis zu 0,4% und ab dem Berichtsmonat August 2005 zu einem etwas günstigeren Verlauf der Erwerbstätigkeit als zuletzt berichtet.

Weitere Auskünfte geben: Zum Thema „Erwerbstätigkeit“: Stephan Lüken, Telefon: (0611) 75-2016, E-Mail: stephan.lueken@destatis.de

Zum Thema „Erwerbslosigkeit“: Dr. Martina Rengers, Telefon: (0611) 75-4271, E-Mail: martina.rengers@destatis.de

Media Contact

Stephan Lüken presseportal

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer