Verbraucherpreise April 2006: + 2,0% zum April 2005

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland von April 2005 bis April 2006 um 2,0% gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat März 2006 erhöhte sich der Index um 0,4%. Im März 2006 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 1,8%, im Februar 2006 bei + 2,1% gelegen. Die Schätzung für April 2006 auf Grund der Ergebnisse aus fünf Bundesländern (ohne Baden- Württemberg) wurde damit bestätigt.

Seit nunmehr zwei Jahren (April 2004) wird die Jahresteuerungsrate durch die überdurchschnittliche Preisentwicklung bei Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) beeinflusst: Ohne Energie lag die Teuerungsrate im April 2006 gegenüber April 2005 bei + 0,9%. Die Preise für Energie lagen im April 2006 um 12,9% über dem Vorjahresmonat und erklären somit rein rechnerisch über die Hälfte der gesamten Preissteigerung gegenüber April 2005. Der aktuelle Anstieg der Veränderungsrate zum Vorjahresmonat ist insbesondere auf Preiserhöhungen für Mineralölprodukte zurückzuführen. Im April 2006 kosteten Kraftstoffe 11,8% mehr als im April 2005 (darunter Normalbenzin: + 12,3%; Superbenzin: + 12,1%). Leichtes Heizöl wies ein Plus von 21,4% auf. Auch die Preise für die anderen Haushaltsenergien verteuerten sich weiterhin überdurchschnittlich (darunter Strom: + 3,8%; Gas: + 19,6%; Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: + 19,6%). Im kurzfristigen Vergleich stiegen insbesondere die Preise für Kraftstoffe (+ 6,1% zum Vormonat) und leichtes Heizöl (+ 4,5%) deutlich an.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im April 2006 gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 1,2%. Überdurchschnittliche Preisentwicklungen wurden vor allem bei Gemüse (+ 4,7%) beobachtet. Auch die Preise für Fisch und Fischwaren zogen deutlich an (+ 3,9%). Dagegen wurde Obst günstiger (- 0,7%). Die Preisentwicklung bei alkoholfreien Getränken (+ 3,3% zum Vorjahr) ist nach wie vor geprägt von den steigenden Kaffeepreisen (Bohnenkaffee: + 8,7%). Im Vergleich zum Vormonat März 2006 stiegen die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 0,4%, darunter Gemüse: + 2,3%. Erheblich mehr zu zahlen war im April 2006 unter anderem saisonbedingt für Speisekartoffeln (+ 19,0%), deutlich weniger dagegen für Kopfsalat (- 27,9%) und Salatgurken (- 33,3%).

Verbraucherfreundlich blieb im Jahresvergleich die Preisentwicklung für langlebige Gebrauchsgüter: Im Schnitt war eine Preissenkung um 0,4% zu beobachten (darunter Waschmaschinen: – 6,5%; Personalcomputer: – 11,5%, Fernsehgeräte: – 13,7%). Auch wurden Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer um 0,5% billiger angeboten als im April des Vorjahres (darunter Bekleidung und Schuhe: – 1,0%). Dienstleistungen lagen dagegen im Schnitt um 1,2% über dem April 2005: Im April 2006 war unter anderem ein deutlicher Preisanstieg für die Kfz-Untersuchungen (+ 7,0% zum Vorjahr und + 6,3% zum Vormonat) zu beobachten. Wesentliche Ursache für diese aktuelle Verteuerung ist das In-Kraft-Treten der gesetzlich vorgeschriebenen Abgasuntersuchung zum 1. April 2006 für alle Motorräder. Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im April 2006 gegenüber April 2005 um 2,3% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,4%. Die Schätzung vom 25. April 2006 wurde damit bestätigt.

Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer, Telefon: (0611) 75-4777, E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de

Media Contact

presseportal

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer