Berufspendler fahren zu 67% mit dem Auto

Das Auto ist für die meisten Berufspendler das wichtigste Verkehrsmittel und hat in den vergangenen Jahren seinen Anteil am Pendleraufkommen leicht erhöht: Gut 67% der Pendler nahmen im März 2004 für den Hauptteil des Weges zur Arbeit das Auto, 1996 waren es knapp 65% gewesen. Dieses und weitere Ergebnisse des Mikrozensus 2004 stellte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute in Berlin vor. Der Mikrozensus ist mit rund 830 000 befragten Personen in rund 390 000 Haushalten die größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa.

Nicht wesentlich verändert hat sich zwischen 1996 und 2004 der Anteil der Pendler, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen – 2004 waren es 18%, 1996 gut 19%. Stabil blieben auch die Pendleranteile des öffentlichen Nahverkehrs (Bus, U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn) mit 11% (1996: 12%) sowie der Eisenbahn mit 2% (1996: ebenfalls 2%).

Je höher das Einkommen, desto eher wird der PKW genutzt. Von den Pendlern mit einem Monatsnettoeinkommen ab 2 900 Euro fuhren im März 2004 78% mit dem Pkw. Mit steigendem Einkommen werden längere Wege zwischen Wohnung und Arbeitsort in Kauf genommen: Im März 2004 fuhren 8% der Pendler mit weniger als 500 Euro, aber gut ein Viertel (27%) der Pendler mit mindestens 2 900 Euro monatlichem Nettoeinkommen 25 Kilometer oder weiter zur Arbeit. Steigende Entfernungen begünstigen wiederum die Nutzung des Pkw als Hauptverkehrsmittel: Bei Einkommen ab 2900 Euro und Pendeldistanzen ab 25 Kilometer lag der Anteil der Pkw-Fahrenden bei 86%, also weit über dem Durchschnitt.

Frauen nutzten auf ihren Arbeitswegen zu einem deutlich höheren Anteil (16%) öffentliche Verkehrsmittel als Männer (10%). Das Pendeln mit dem Fahrrad oder zu Fuß war bei den Frauen ebenfalls erheblich weiter verbreitet (22%) als bei den Männern (15%). Auch hier hängen Wegstrecke und Verkehrsmittel zusammen: 59% der Frauen legten weniger als zehn Kilometer zum Arbeitsplatz zurück, gegenüber nur 46% der Männer. Mindestens 25 Kilometer zur Arbeitsstätte fuhren 21% der Pendler, aber nur 12% der Pendlerinnen. Diese Unterschiede sind vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen deutlich häufiger als Männer Erwerbstätigkeiten mit geringem Verdienst ausüben (z.B. Teilzeitarbeit, Tätigkeiten auf unterer Hierarchiestufe).

Detaillierte Ergebnisse des Mikrozensus 2004 zu diesem Sachverhalt und einer Vielzahl weiterer Themenfelder, wie den Lebensformen, der Stellung der Erwerbstätigen im Betrieb, der Erwerbslosigkeit und der Arbeitskräftereserve enthält die Pressebroschüre „Leben und Arbeiten in Deutschland – Ergebnisse des Mikrozensus 2004“. Sie ist kostenlos im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de abrufbar.

Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Gruppe VIIIC – Mikrozensus, Telefon: (01888) 644-8955, E-Mail: mikrozensus@destatis.de

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