Arzneimittelausgaben sinken 2004 um 2,4 Milliarden Euro

Im Bereich der Arzneimittelausgaben führt die Gesundheitsreform (GKV-Modernisierungsgesetz, GMG) in diesem Jahr zu einem deutlichen Ausgabenrückgang. Gaben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr noch 22,8 Mrd. Euro für Arzneimittel aus, werden es in diesem Jahr 20,4 Mrd. Euro sein, was einer Netto-Einsparung von 2,4 Mrd. Euro bzw. einem Ausgabenrückgang um 10,5 Prozent entspricht. Dies geht aus der aktuellen BKK-Prognose zum Jahresende hervor.

Entscheidende Gründe für den Rückgang waren die Ausgliederung der nichtverschreibungspflichtigen Arzneimittel (OTC-Arzneimittel) aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen, der höhere Herstellerrabatt (16 Prozent gegenüber 6 Prozent im vergangenen Jahr) sowie die höheren Zuzahlungen durch die Versicherten. Das Zuzahlungsvolumen für verschreibungspflichtige Arzneimittel stiegt 2004 im Vergleich zu 2003 um 800 Mio. Euro. Weil durch die Ausgliederung der OTC-Arzneimittel aber in diesem Bereich keine Zuzahlungen mehr anfielen, stieg das Zuzahlungsvolumen per Saldo lediglich um 400 Mio. Euro.

Einsparziel durch Festbeträge wird 2007 erreicht

Das Einsparziel aus der Gesundheitsreform von einer Mrd. Euro durch die Wiedereinführung von Festbeträgen auch für patentgeschützte Arzneimittel ohne therapeutischen Fortschritt wird bis zum Jahr 2007 erreicht. Ursprünglich war bereits das Jahr 2005 geplant. Der Grundsatz „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“ bei der Bildung der Festbetragsgruppen sorgt einerseits für die größtmögliche Rechtssicherheit der neuen Festbeträge, andererseits allerdings auch für diese Verzögerung.

Für 2005 werden durch diese Erweiterung der Festbetragsregelung zusätzliche Einsparungen von 390 Mio. Euro erwartet, 2006 sollen es 740 Mio. Euro sein. Im Jahr 2007 schließlich wird die zusätzliche Mrd. erreicht werden.

Entlastung durch die neuen Festbeträge:

Mit den neuen Festbeträgen werden künftig Höchstpreise nur noch für Höchstleistungen gezahlt und nicht mehr für teure Scheininnovationen ohne therapeutischem Fortschritt.

Die 222 Betriebskrankenkassen (BKK) in Deutschland versichern und versorgen einschließlich der Familienversicherten rund 14,7 Millionen Menschen. Damit sind die BKK mit einem Marktanteil von über 20 Prozent die drittgrößte Kassenart.

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Florian Lanz presseportal

Weitere Informationen:

http://www.bkk.de

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