Vier von zehn „älteren“ EU-Bürgern sind erwerbstätig

Wie das Statistische Bundesamt zum „Internationalen Tag der älteren Menschen“ am 1. Oktober mitteilt, waren in Deutschland im Jahr 2003 39,4% der Menschen im Alter von 55 bis 64 Jahren erwerbstätig. Damit liegt Deutschland nahe am Durchschnitt der 25 Länder der Europäischen Union (EU), welcher bei 40,1% liegt. Dies geht aus den Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung hervor, die in allen Mitgliedstaaten der EU jährlich durchgeführt wird.

Unter den Mitgliedstaaten der EU weisen vor allem die nordeuropäischen Länder überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsquoten älterer Personen auf, so Schweden mit 68,6% und Dänemark mit 60,7%. Schlusslichter sind Slowenien und die Slowakische Republik, in denen mit 22,7 bzw. 24,6% weniger als jeder Vierte der Altersgruppe von 55 bis 64 Jahren einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Niedrige Quoten gibt es auch in Polen (27,1%), Belgien (28,1%) und Ungarn (28,9%).

Während in vielen europäischen Ländern der Anteil erwerbstätiger Personen in dieser Altersklasse seit 1991 anstieg, blieb in Deutschland die Beteiligung der älteren Bevölkerung an der Erwerbstätigkeit weitestgehend konstant.

In allen betrachteten Staaten liegt der Anteil der erwerbstätigen älteren Männer über dem der erwerbstätigen älteren Frauen. Besonders deutlich ist dieser Unterschied in den meisten neuen EU-Mitgliedstaaten sowie in Spanien. In Spanien sind 59,4 Prozent der männlichen, aber nur 23,4 Prozent der weiblichen Bevölkerung von 55 bis 64 erwerbstätig. In Deutschland befinden sich 47,7 Prozent der Männer und 31,2 Prozent der Frauen in der betreffenden Altersgruppe in Erwerbstätigkeit. In Finnland und Schweden hingegen sind anteilig fast genau so viele ältere Frauen erwerbstätig wie ältere Männer.

Tabelle: Beschäftigungsquoten der 55- bis 64-Jährigen

Die Arbeitskräfteerhebung misst Erwerbstätigkeit nach dem Konzept der internationalen Arbeitsorganisation (ILO), welches auf Grund seiner großen Verbreitung und seiner Unabhängigkeit von nationalen Regelungen besonders gut für internationale Vergleiche der Erwerbsbeteiligung geeignet ist. Als erwerbstätig im Sinne dieses Konzeptes gilt, wer über 15 Jahre alt ist und in einem Arbeitsverhältnis mit mindestens einer Stunde geleisteter Arbeitszeit je Woche steht. Auch Selbstständige und Freiberufler sowie mithelfende Familienangehörige zählen als Erwerbstätige. Daten nach dem ILO-Konzept stehen in Deutschland bisher nur jährlich zur Verfügung. Mit Einführung der neuen Statistik „Arbeitsmarkt in Deutschland“, für die jeden Monat 30.000 Personen im erwerbsfähigen Alter in einer Telefonstichprobe befragt werden, wird das Statistische Bundesamt ab 2005 hochaktuell monatlich vergleichbare Daten zur Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit veröffentlichen können. Detaillierte Informationen zu der Erhebung „Arbeitsmarkt in Deutschland“ sind im Internet verfügbar.

Weitere Auskünfte gibt: Matthias Sacher, Telefon: (0611) 75-2534, E-Mail: matthias.sacher@destatis.de

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Matthias Sacher Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de/arbeitsmarkt

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