1,6 % Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2001

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erwirtschafteten Leistung, im ersten Quartal 2001 im Vergleich zum ersten Quartal 2000 real um 1,6 %. Das war das niedrigste vierteljährliche Wachstum seit dem dritten Quartal 1999.

Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 (Ursprungswerte):

Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal:

1999

2000

2001

2. Vj

3. Vj

4. Vj

1. Vj

2. Vj

3. Vj

4. Vj

1. Vj

1,4 %

1,6 %

2,4 %

3,7 %

3,5 %

2,8 %

1,9 %

1,6 %

Im ersten Quartal 2001 stand rund ein Arbeitstag weniger als im entsprechenden Quartal des Vorjahres zur Verfügung. Würde dieser Kalendereffekt herausgerechnet, so ergäbe sich im ersten Vierteljahr 2001 eine Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahresquartal von 2,0 %.

Nach rechnerischer Ausschaltung von saison- und kalenderbedingten Schwankungen (Census X-12-ARIMA) nahm das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2001 gegenüber dem Vorquartal um 0,4 % zu und damit stärker als im vierten Quartal 2000 (+ 0,2 %).

Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 (saison- und kalenderbereinigte Werte):

Veränderung gegenüber dem Vorquartal:

1999

2000

2001

2. Vj

3. Vj

4. Vj

1. Vj

2. Vj

3. Vj

4. Vj

1. Vj

– 0,1 %

0,9 %

0,9 %

1,0 %

1,2 %

0,3 %

0,2 %

0,4 %

Die Wirtschaftsleistung wurde im ersten Quartal 2001 von 38,26 Mill. Erwerbstätigen erbracht, das waren 361 000 Personen oder 1,0 % mehr als ein Jahr zuvor. Die Erwerbslosigkeit (internationale Abgrenzung) nahm im ersten Quartal 2001 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 154 000 Personen (– 4,4 %) auf 3,37 Mill. Personen ab. Der Anteil der Erwerbslosen an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen verringerte sich damit von 8,5 % im ersten Quartal 2000 auf 8,1 % im ersten Quartal 2001.

Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, stieg im Durchschnitt des ersten Quartals 2001 um 0,6 %. Je Arbeitsstunde gerechnet ergibt sich ein höherer Anstieg (+ 1,8 %), was unter anderem auf die geringere Zahl von Arbeitstagen zurückzuführen sein dürfte.

Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts zeigt, dass die stärksten Wachstumsimpulse von den Bereichen Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister ausgingen, deren Wertschöpfung im ersten Quartal 2001 real um 4,5 % über dem Vorjahreswert lag. Auch das Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe (+ 3,3 %) und der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+ 2,2 %) legten überdurchschnittlich zu. Dagegen erhöhte sich die reale Wertschöpfung der öffentlichen und privaten Dienstleister nur geringfügig (+ 0,5 %); die des Baugewerbes ging außergewöhnlich stark zurück (– 13,0 %).

Die Verwendung des Bruttoinlandsprodukts in Preisen von 1995 zeigt, dass das relativ schwache Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2001 aus einem unterdurchschnittlichen Anstieg der realen privaten (+ 1,1 %) und staatlichen (+ 0,3 %) Konsumausgaben sowie einem Rückgang der realen Anlageinvestitionen um 3,2 % resultierte. Bei den Anlageinvestitionen wiesen die Ausrüstungen (+ 5,6 %) und die sonstigen Anlagen (+ 5,9 %) Zunahmen auf, die Bauinvestitionen gingen dagegen deutlich zurück (– 10,6 %). Als Stütze des Wirtschaftswachstums erwies sich der Außenbeitrag, der aufgrund der im Vergleich zu den Exportpreisen stärker gestiegenen Importpreise real mit 0,7 %-Punkten zum Wirtschaftswachstum beitrug. Die Vorratsveränderungen hatten einen Wachstumsbeitrag von 0,9 %-Punkten.

In jeweiligen Preisen waren im ersten Quartal 2001 das Bruttoinlandsprodukt um 2,5 % und das Bruttonationaleinkommen um 2,7 % größer als vor einem Jahr. Das Volkseinkommen lag mit 726,6 Mrd. DM (371,5 Mrd. Euro) um 2,4 % über dem Wert des ersten Quartals 2000. Das Arbeitnehmerentgelt nahm im Berichtsquartal um 2,9 % zu und die Unternehmens- und Vermögenseinkommen stiegen um 1,2 %. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte war 3,6 % höher als im ersten Vierteljahr 2000; die Sparquote der privaten Haushalte lag bei 13,8 %.

Das Jahresergebnis und die Quartalsergebnisse für das Jahr 2000 wurden, wie zu diesem Zeitpunkt üblich, nicht überarbeitet.

Weitere Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können im Internet (http://www.statistik-bund.de) abgerufen werden. Außerdem werden in der Fachserie 18, „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“, Reihe 3 „Vierteljahresergebnisse der Inlandsproduktsberechnung“ (Verlag Metzler-Poeschel, Verlagsauslieferung SFG-Servicecenter, Fachverlage GmbH, Postfach 43 43, 72774 Reutlingen, Telefon: 07071/93 53 50, Telefax: 07071/93 53 35, E-Mail: staba@s-f-g.com, Bestellnummer: 2180300-01321) ausführlichere Ergebnisse veröffentlicht. Diese Fachserie sowie weitere Veröffentlichungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http://www.statistik-bund.de/shop heruntergeladen werden.

Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen und Volkseinkommen

 

2000

2001

1. Vj

2. Vj

3. Vj

4. Vj

1. Vj

Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal in %

Verwendung des Bruttoinlandsprodukts

 

 

 

 

 

In jeweiligen Preisen

 

 

 

 

 

Private Konsumausgaben

3,0

3,8

3,1

2,3

3,0

Konsumausgaben des Staates

2,7

1,7

0,7

1,6

2,6

Bruttoanlageinvestitionen

7,3

2,5

1,1

1,3

– 2,9

   Ausrüstungsinvestitionen

11,0

8,7

9,8

9,0

6,2

   Bauinvestitionen

4,6

– 1,7

– 4,2

– 4,9

– 10,1

   Sonstige Anlagen

9,1

7,0

5,0

5,8

3,8

Inländische Verwendung

3,2

3,4

3,2

2,9

2,6

Exporte

19,0

15,0

14,4

16,5

11,4

Importe

18,5

16,9

17,3

22,0

12,1

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

3,5

3,0

2,4

1,5

2,5

In Preisen von 1995

 

 

 

 

 

Private Konsumausgaben

1,5

2,8

1,5

0,5

1,1

Konsumausgaben des Staates

1,8

1,9

0,5

1,5

0,3

Bruttoanlageinvestitionen

7,3

2,0

0,5

0,7

– 3,2

   Ausrüstungsinvestitionen

11,2

8,2

8,8

7,9

5,6

   Bauinvestitionen

4,1

– 2,5

– 4,9

– 5,5

– 10,6

   Sonstige Anlagen

12,6

9,9

8,1

8,6

5,9

Inländische Verwendung

2,0

2,4

1,9

1,5

0,9

Exporte

17,0

12,2

11,2

12,9

8,6

Importe

11,3

8,8

8,6

12,3

6,9

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

3,7

3,5

2,8

1,9

1,6

Nachrichtlich:

 

 

 

 

 

    BIP je Erwerbstätigen (Produktivität)

2,2

1,5

1,3

0,5

0,6

Bruttonationaleinkommen (Bruttosozialprodukt)

 

 

 

 

 

In jeweiligen Preisen

4,0

2,7

2,1

1,8

2,7

In Preisen von 1995

4,3

3,3

2,5

2,2

1,8

Volkseinkommen

4,2

2,1

2,1

2,1

2,4

Arbeitnehmerentgelt

3,4

2,6

3,1

Media Contact

Statistisches Bundesamt

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer