Erstmals über 2 Millionen Studierende an den Hochschulen

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes haben sich im gerade begonnenen Wintersemester 2003/2004 an den Hochschulen in Deutschland fast 2,026 Mill. Studierende eingeschrieben, so viele wie nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahr (1,939 Mill. Studierende) waren dies fast 87 000 Studierende mehr (+ 4,5%). Damit sind nun erstmals mehr als 2 Mill. Studierende in Deutschland immatrikuliert.

Diese und weitere aktuelle Ergebnisse der Studentenstatistik sowie ausgewählte Strukturdaten der Hochschulstatistiken hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute in einer Pressekonferenz zum „Hochschulstandort Deutschland 2003“ in Berlin vorgestellt.

Im Wintersemester 2003/2004 studieren 1,438 Mill. (71%) Frauen und Männer an Universitäten oder vergleichbaren Hochschulen, 555 000 (27%) an Fach- oder Verwaltungsfachhochschulen und 32 000 (2%) an Kunsthochschulen. Der Anteil der Frauen an den Studierenden blieb im Vergleich zum vorangegangenen Wintersemester 2002/2003 unverändert bei 47,4%. In den Jahren zuvor war dieser Anteil kontinuierlich gestiegen.

Auch die Zahl der Studienanfänger erreichte im Studienjahr 2003/2004 (Sommersemester 2003 und Wintersemester 2003/2004) mit rund 385 000 (+ 7% zum Vorjahr) einen neuen Höchststand. Unter den Studienanfängern sind knapp 186 000 Frauen. Nachdem im Studienjahr 2002/2003 erstmals mehr Frauen als Männer ein Hochschulstudium begonnen hatten, liegt der Frauenanteil bei den Studienanfängern im aktuellen Studienjahr bei 48%.

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen liegt die Studienanfängerquote, d.h. der Anteil der Studienanfänger an der gleichaltrigen Bevölkerung, für das Studienjahr 2003/2004 bei 39,6%. Im Vorjahr hatte sie noch 37,1% betragen. Damit setzt sich der in den vergangenen zehn Jahren zu beobachtende Anstieg weiter fort. Gegenüber 1993 (25,5%) hat sich die Studienanfängerquote um 14 Prozentpunkte erhöht. In den Jahren 1999 bis 2002 war die Quote bei den Frauen jeweils höher als bei den Männern. Mit 40,1% fällt sie bei den Männern nun wieder etwas höher aus als bei den Frauen (39,1%).

Im Studienbereich Informatik nahmen ersten Ergebnissen zufolge im Studienjahr 2003/2004 gut 33 600 Studierende im ersten Fachsemester ihr Fachstudium auf. Nach einem sprunghaften Anstieg in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre und einem seit 2000 anhaltenden Rückgang nahmen die Neueinschreibungen in Informatik somit wieder zu (+ 3,5% zum Vorjahr).

Fast 33 500 Studierende begannen im Studienjahr 2003/2004 ein Fachstudium im Studienbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik, 8% mehr als im Jahr zuvor. Der seit 1998 in diesem Studienbereich zu beobachtende Anstieg hält damit auch im sechsten Jahr in Folge an. Die Zahl der Studierenden im ersten Fachsemester im Studienbereich Elektrotechnik beträgt rund 17 300, das sind 3% weniger als im Jahr zuvor. Der Anstieg seit Mitte der 1990er Jahre ist damit zunächst beendet. Dagegen nahmen im Studienjahr 2003/2004 mit knapp 8 700 zum zweiten Mal in Folge mehr Studierende ein Fachstudium im Bereich Bauingenieurwesen auf (+ 7% gegenüber dem Vorjahr).

Auch beim Frauenanteil gibt es weiter deutliche Unterschiede zwischen den Studienbereichen: Im Bereich Bauingenieurwesen sind – bei steigender Tendenz – bereits mehr als ein Viertel (26%) der Studierenden im ersten Fachsemester Frauen. In den Studienbereichen Elektrotechnik (9% ), Maschinenbau/ Verfahrenstechnik (17%) und Informatik (17%) ist die Frauenbeteiligung deutlich geringer.

Detaillierte Ergebnisse aus den Hochschulstatistiken enthält die Pressebroschüre „Hochschulstandort Deutschland 2003“. Sie kann kostenlos im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de im Pfad „Presse/Presseveranstaltungen“ abgerufen werden. Dort werden auch erste vorläufige Ergebnisse zu den Studierenden im laufenden Wintersemester 2003/2004 veröffentlicht.

Weitere Auskünfte erteilt: Martin Beck, Tel. 0611-75-4140, E-Mail: hochschulstatistik@destatis.de

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Martin Beck Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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