Mehr Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen durch Hochwasser

Mehr Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen durch Hochwasser

Im Jahr 2002 wurden fast genauso viele Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen durch das Hochwasser hervorgerufen wie durch andere Unfallursachen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden bei rund 1 795 Unfällen im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe ca. 4 798 m³ wassergefährdende Stoffe freigesetzt.

In der Regel handelte es sich dabei um Mineralölprodukte aus aufgeschwemmten und undichten Heizöltanks. Der überwiegende Teil der Unfälle ereignete sich in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dies ist das Ergebnis einer Zusatzbefragung, die im Rahmen der regulären Erhebung der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen durchgeführt wurde. Auf Grund des Ausnahmezustands in den betroffenen Gebieten war es den zuständigen Behörden in der Regel nicht möglich, detailliertere Angaben zu den Unfällen zu ermitteln. Auch der Großteil der Angaben über Zahl und Menge beruht auf Schätzungen.

Darüber hinaus gab es im Jahr 2002 insgesamt 2 357 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen, die auf andere Ursachen zurückzuführen waren. Dabei wurden 4 700 m³ wassergefährdende Stoffe freigesetzt. Das waren 1 570 m³ (– 25%) weniger als im Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2001. Ein Fünftel der Menge (930 m³) waren Mineralölprodukte.

Mehr als die Hälfte der Unfälle (1 371) ereignete sich bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe. Beim überwiegenden Teil (91%) handelte es sich um Unfälle mit Straßenfahrzeugen, 9% entfielen auf die Transportmittel Eisenbahn, Schiff und Luftfahrzeuge. Hinzu kamen 986 Unfälle, die beim Umgang mit diesen Stoffen in gewerblichen und privaten Anlagen geschahen, davon 802 bei so genannten LAU-Anlagen (Lagern, Abfüllen, Umschlagen) und 78 bei HBV-Anlagen (Herstellen, Behandeln, Verwenden).

Während im Zeitraum 1999 bis 2001 im Jahresdurchschnitt 3 200 m³ wassergefährdender Stoffe (51% der durchschnittlich freigesetzten Menge) nicht wiedergewonnen wurden, belasteten im Jahr 2002 insgesamt 3 300 m³ (70% der freigesetzten Gesamtmenge) dauerhaft den Wasserhaushalt, weil sie weder wiedergewonnen noch geordnet entsorgt werden konnten. Bei 249 Unfällen im letzten Jahr wurden 240 m³ stark wassergefährdende Stoffe mit der höchsten Wassergefährdungsklasse (WGK 3) freigesetzt; rund 60% dieser Menge (140 m³) wurden wiedergewonnen bzw. beseitigt.

Weitere Auskünfte erteilt: Birgit Hein, Tel. 01888-644-8188, E-Mail: birgit.hein@destatis.de

Media Contact

Birgit Hein Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer