Energiekosten erdrücken private Haushalte

Steigende Heiz- und Stromkosten haben sich für private Haushalte zur Belastungsprobe entwickelt. In den vergangenen zwei Jahren wiesen die Ausgaben für Energie einen Anstieg in Rekordhöhe auf.

Dabei erhöhten sich die Aufwendungen in den Jahren 2002 bis 2006 bereits um rund 28 Prozent, wie das Statistische Bundesamt Deutschland (Destatis) heute, Dienstag, mitteilt.

Die Gesamtausgaben privater Haushalte für Energie sind über die Zeitspanne von vier Jahren von durchschnittlich 172 Euro pro Monat im Jahr 2002 auf 221 Euro im Jahr 2006 gestiegen. Destatis-Schätzungen zufolge legten die Energiekosten seither (bis Juli 2008) jedoch um weitere 21 Prozent zu. Demzufolge sollen die Ausgaben pro Haushalt unter Einbeziehung der Preisentwicklung und unter Annahme eines unveränderten Energieverbrauchs mittlerweile bereits auf 267 Euro im Monat hochgeschnellt sein.

Die explodierenden Energiepreise verursachen bei privaten Haushalten jedoch nicht nur höhere direkte Ausgaben, sondern heben gleichzeitig die Kosten für Unternehmen und dadurch die Preise für Produkte und Dienstleistungen. „In der Vergangenheit zeigte sich, dass sich die Erzeugerpreise auf die Verbraucherpreise durchschlagen können. Die Höhe der dadurch verursachten Teuerungen variiert jedoch“, erklärt eine Destatis-Sprecherin auf Anfrage von pressetext. Diese Mehrkosten gehen schließlich wiederum zulasten der privaten Haushalte.

Den größten Anteil der direkten Aufwendungen für Energie bei privaten Haushalten nimmt die Wohnenergie (Strom, Gas und andere Brennstoffe) ein. Die Ausgaben dafür stiegen von 2002 bis 2006 von 104 auf 136 Euro, wobei die Kosten allein in den Jahren 2005 und 2006 um zehn bzw. 12,4 Prozent kletterten. Danach setzte der Bereich Wohnenergie zu einem zusätzlichen Sprung auf nunmehr 162 Euro (plus 19 Prozent) an. Die derzeitigen Ausgaben für Kraft- und Schmierstoffe bei Privatfahrzeugen schätzt Destatis auf einen Betrag von 105 Euro pro Monat.

Ab 2013 soll darüber hinaus eine zusätzliche Kostenkeule in Mrd.-Höhe auf Stromkunden zukommen. Aufgrund des Handels für Emissionszertifikate, die Energiekonzerne EU-Plänen zufolge ab 2013 ersteigern müssen, kann sich der Staat auf Mehreinnahmen von bis zu zehn Mrd. Euro pro Jahr freuen. Die zusätzlichen Kosten können vonseiten der Stromversorger jedoch an die Verbraucher (private Haushalte und Unternehmen) weitergereicht werden, wodurch Strom erneut um 15 bis 20 Prozent teurer werden soll.

Media Contact

Manuel Haglmüller pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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