Importpreise 2007: + 1,2% gegenüber 2006

Für Importe aus der Euro-Zone wurde im Jahresdurchschnitt 2007 2,5% mehr bezahlt, während die Jahresteuerung für Importe aus dem Nicht-Euro-Gebiet bei lediglich 0,6% lag. Diese niedrige Teuerungsrate ist besonders auf einen Preisrückgang von August 2006 bis Januar 2007 zurückzuführen. Im Jahresverlauf 2007 stiegen die Preise im Nicht-Euro-Gebiet um 5,1%. Preisdämpfend wirkten auch die hohen Kursgewinne des Euro, insbesondere gegenüber dem Dollar.

Besonders hohe Preissteigerungen waren 2007 beim Import von
Nahrungs- und Futtermitteln zu beobachten. Missernten in wichtigen Getreideanbauländern, eine weltweit gestiegene Nachfrage und die verstärkte Erzeugung von Biotreibstoffen ließen die Preise für Getreide von der Jahresmitte an stark steigen, sodass sie im Jahresdurchschnitt um 40,4% höher lagen als 2006 (darunter Weizen: + 49,6%). Im Dezember 2007 war gegenüber dem Vorjahresmonat ein Anstieg von 53,3% zu verzeichnen, gegenüber November 2007 kosteten Getreideimporte 3,0% mehr. Die Preise für importierte Futtermittel stiegen im Jahresdurchschnitt 2007 um 13,3%.

Milch und Milcherzeugnisse verteuerten sich 2007 um 11,3%. Nach Preiserhöhungen von Mai bis November um 21,5% sanken die Preise für Milch und Milcherzeugnisse im Dezember 2007 im Vormonatsvergleich allerdings wieder (- 2,0%).

Im Energiesektor entwickelten sich die Preise unterschiedlich.
Rohöl wurde durchschnittlich 4,2% teurer. Der vergleichsweise moderate Preisanstieg beruht auf einem Basiseffekt. Nach der Entspannung auf dem Weltmarkt, in deren Folge die Rohölpreise von August 2006 bis Januar 2007 um 26,7% gefallen waren, stiegen sie im Jahresverlauf 2007 um 49,6% – trotz der anhaltenden Dollarschwäche und einem Preisrückgang im Dezember (- 1,4% gegenüber November 2007).

Ähnlich verlief die Entwicklung der Importpreise für Mineralölerzeugnisse. Sie stiegen gegenüber 2006 im Durchschnitt um 3,3%. Nachdem sie im Januar den niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren erreicht hatten, waren aufgrund der angespannten Situation auf dem Weltmarkt bis zum Jahresende 2007 Preiserhöhungen von 43,9% zu beobachten. Im Dezember 2007 sanken die Preise gegenüber dem Vormonat um 0,9%. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Jahresdurchschnitt 2007 um 0,9% über dem Stand des Vorjahres.

Im Gegensatz zu Erdöl und Mineralölimporten lagen die Preise für importiertes Erdgas im Jahresdurchschnitt 2007 unter denen des Vorjahres (- 7,0%). Da die Erdgaspreise über meist langfristige Lieferverträge an die Ölpreisdynamik gekoppelt sind, wirkte sich der Ölpreisrückgang 2006 mit Verzögerung erst 2007 auf die Preisentwicklung bei importiertem Erdgas aus. Die im August einsetzenden Preiserhöhungen führten dazu, dass der Index im Dezember

2007 nur noch 0,8% unter dem Stand von Dezember 2006 lag.

Der Import von Steinkohle verteuerte sich 2007 gegenüber dem Vorjahr um 7,9%. Kontinuierliche Preissteigerungen seit August gipfelten im Dezember 2007 in einer Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat um 24,7%.

Bei Eisenerzen und Nicht-Eisen-Metallerzen waren in der zweiten Jahreshälfte Preisrückgänge zu beobachten. Dies führte zu einer gegenüber den Vorjahren deutlich abgeschwächten durchschnittlichen Jahresteuerung 2007 von 5,5% (Nicht-Eisen-Metallerze) und 1,2% (Eisenerze).

Eine ähnliche Entwicklung zeigten auch die Preise für Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug. Sie verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 6,9%. Im Dezember 2007 lagen die Preise nach anhaltenden Preisrückgängen seit Juni um 6,2% unter dem Stand von Dezember 2006. Während Rohkupfer (- 2,5%) und Rohaluminium (- 1,5%) 2007 im Jahresvergleich billiger wurden, stiegen die Preise für Nickel in Rohform um 46,3%, für Blei, Zink und Zinn in Rohform um 19,8%; nach Preisrückgängen in der zweiten Jahreshälfte lagen diese Preise im Dezember 2007 wieder um 27,2% (Nickel) beziehungsweise 10,7% (Blei, Zink und Zinn) unter dem Vorjahresmonat.

Preissenkungen waren im Vergleich zu 2006 unter anderem auch bei elektronischen Bauelementen (- 17,1%) und Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen (- 28,1%) zu beobachten.

Die deutschen Exporteure konnten auf den Auslandsmärkten im Jahr
2007 auf Preiserhöhungen gegenüber 2006 von durchschnittlich 1,8% zurückblicken. Nach einem moderaten Anstieg in der ersten Jahreshälfte kamen die Preise für den Export ab Juli fast zu einem Stillstand. Ein Grund liegt in dem starken Euro, der einen zusätzlichen Kostendruck erzeugt. So stiegen die Preise für Ausfuhren in die Euro-Zone im Jahresdurchschnitt um 2,0%, während für Exporte in Nicht-Euro-Länder lediglich Preiserhöhungen von 1,6% realisiert werden konnten.

Im Dezember 2007 lag der Index der Ausfuhrpreise um 1,3% höher als im Dezember 2006. Im November hatte die Jahresveränderungsrate + 1,2% betragen. Gegenüber November 2007 veränderte sich der Ausfuhrpreisindex nicht.

Eine methodische Kurzbeschreibung und weitere Daten und Informationen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

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Marion Knauer,
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