Der Arbeitsmarkt im Juli 2011

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Zahl der Erwerbstätigen mit einem Wohnort in Deutschland mit gut 41 Millionen Personen um über eine halbe Million höher als noch vor einem Jahr. Die Zahl der Erwerbslosen betrug im Juli 2011 2,58 Millionen Personen, das waren rund 300 000 weniger als im Juli 2010.

Nach vorläufigen Ergebnissen der Erwerbstätigenrechnung stieg im Juli 2011 die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2010 um 561 000 Personen oder 1,4 %. Damit blieb die Vorjahresveränderungsrate nach April, Mai und Juni 2011 im vierten Monat in Folge unverändert. Gegenüber dem Vormonat Juni verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Juli 2011 lediglich um 1 000 Personen. Saison bereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der üblichen jahreszeitlichen Schwankungen, errechnet sich ein Zuwachs von 33 000 Personen (+ 0,1 %), der aus der guten konjunkturellen Entwicklung resultiert.

Nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung stieg die Erwerbslosigkeit im Juli 2011 gegenüber dem Vormonat Juni leicht auf 2,58 Millionen Personen an (+ 10 000 Personen). Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2010 ging die Erwerbslosigkeit hingegen um 300 000 Personen beziehungsweise 10,4 % zurück. Bereinigt um saisonale und irreguläre Einflüsse (Trend-Konjunktur-Komponente) sank die Zahl der Erwerbslosen von Juni auf Juli 2011 um 20 000 auf 2,56 Millionen, was einem Rückgang von 0,8% entspricht. Die bereinigte Erwerbslosenquote lag im Juli 2011 bei 6,1 % und blieb damit gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Vergleich zum Juli 2010 ist sie um 0,9 Prozentpunkte gesunken.

Jahresergebnisse und weitere monatliche Ergebnisse können auf den Fachbereichsseiten (ILO-Arbeitsmarktstatistik) (Erwerbstätige) abgerufen werden.

Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen zu den Erwerbstätigen der Erwerbstätigenrechnung und Erwerbslosen können kostenfrei über die Tabellen Erwerbstätige aus der Erwerbstätigenrechnung (13321-0001) und Erwerbstätige und Erwerbslose aus der Arbeitskräfteerhebung (13231-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Methodische Hinweise:
Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht wird.

Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung und aus der Arbeitskräfteerhebung unterscheiden sich. Diese Abweichungen sind vor allem auf die unterschiedlichen eingesetzten Methoden und Verfahren der beiden Statistiken zurückzuführen.

Die Erwerbstätigenrechnung schätzt die Gesamtzahl der Erwerbstätigen unter Verwendung aller verfügbaren Quellen (derzeit etwa 60 Quellen). Bei der Arbeitskräfteerhebung handelt es sich um eine kontinuierliche Haushaltsbefragung (derzeit integriert in den Mikrozensus), die jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit Auskunftspflicht durchgeführt wird und EU -weit harmonisiert ist. Die Zahl der Erwerbstätigen in der Arbeitskräfteerhebung liegt niedriger als in der Erwerbstätigenrechnung, da es in Haushaltserhebungen erfahrungsgemäß problematisch ist, auch kleinere Tätigkeiten – zum Beispiel von Schülern und Studierenden – vollständig zu erfassen. Solche Tätigkeiten gelten nach internationaler Definition ebenfalls als Erwerbstätigkeit. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System dennoch einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.

Eine Kurzbeschreibung der Erwerbstätigenrechnung und weitere Erläuterungen zur Umstellung der Berechnungen auf die Klassifikation der Wirtschaftzweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) im Zuge der Revision 2011 der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR-Revision 2011) finden auf unseren Fachbereichsseiten.

Weitere Auskünfte geben:

für den Bereich der Erwerbstätigenrechnung:
Michael Braig,
Telefon: +49 611 75 2932,
für den Bereich der Arbeitskräfteerhebung:
Christian Wingerter,
Telefon +49 611 75 3496,
www.destatis.de/kontakt

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Michael Braig Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

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