Arbeitskosten im 4. Quartal 2009: – 0,5% gegenüber Vorquartal

Damit setzte sich der Trend aus dem dritten Quartal 2009 (– 0,2%) fort. Der mit Beginn der Wirtschaftskrise im vierten Quartal 2008 (+ 2,3%) und im ersten Quartal 2009 (+ 1,4%) festgestellte deutliche Anstieg der Arbeitskosten ist gestoppt.

Auch im Vergleich vom vierten Quartal 2009 zum vierten Quartal 2008 stiegen die kalenderbereinigten Arbeitskosten mit 1,6% deutlich schwächer an als in den vorangegangen vier Quartalen, in denen die Wachstumsraten des Arbeitskostenindex zwischen 4,3% und 5,3% lagen. Für die Arbeitgeber ist neben den Arbeitskosten auch die Anzahl der von den Arbeitnehmern geleisteten Arbeitstunden bedeutend. Mit Beginn der Wirtschaftskrise blieb das Volumen der Arbeitskosten nahezu unverändert, durch den Abbau von Überstunden auf Arbeitszeitkonten sowie verstärkte Kurzarbeit arbeiteten und produzierten die Arbeitnehmer aber weniger. Dies verteuerte aus Sicht des Arbeitgebers den Produktionsfaktor Arbeit. Im Jahr 2009 stiegen die Arbeitskosten je geleisteter Stunde im Vergleich zum Vorjahr um 4,1% an. Dies war der stärkste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1996.

Die Ergebnisse des Arbeitskostenindex wurden nach Vorliegen zusätzlich verfügbarer Datenquellen rückwirkend bis zum ersten Quartal 2009 überarbeitet. Die kalenderbereinigte Wachstumsrate der Arbeitskosten für das erste Quartal 2009 im Vergleich zum ersten Quartal 2008 wurde von + 5,8% auf + 5,3%, für das zweite Quartal 2009 von + 5,7% auf + 5,3% und für das dritte Quartal 2009 von + 4,8% auf + 4,4% revidiert.

Europaweit liegen Veränderungsraten der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft für das dritte Quartal 2009 vor. Nach diesen Ergebnissen verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im Vergleich zum dritten Quartal 2008 kalenderbereinigt um 4,1%. Der durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten in der Europäischen Union war im dritten Quartal 2009 mit + 3,1% niedriger als in Deutschland. Von 2001 bis 2008 wies Deutschland stets eine der niedrigsten Wachstumsraten in der Europäischen Union auf. Der aktuell vergleichsweise hohe Anstieg der Arbeitskosten je Stunde ist wie bereits in den drei Vorquartalen auf die durch die Wirtschaftskrise sinkende Anzahl geleisteter Stunden zurückzuführen. Die höchsten Wachstumsraten verzeichneten Griechenland (+ 11,2%), Bulgarien (+ 10,4%) und Rumänien (+ 9,6%). Sinkende Arbeitskosten hatten dagegen Litauen (– 10,9%), Estland (– 4,3%) und die Niederlande (– 0,8%). Für das dritte Quartal 2009 liegen Daten von 24 der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vor. Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen und daher nicht währungsbereinigt.

Detaillierte Informationen können auch kostenfrei über die Tabelle Arbeitskostenindizes (62421-0001) in der GENESIS-Online Datenbank abgerufen werden.

Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische Datenservice (EDS) zur Verfügung.
Weitere Auskünfte gibt:
Hannah Alter,
Telefon: +49 611 75 4589,
E-Mail: arbeitskosten@destatis.de

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Hannah Alter Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

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