7,5 Tonnen CO2-Emissionen je Einwohner durch Konsum in 2009

Direkt bei den privaten Haushalten entstanden 216 Millionen Tonnen
CO2 – beim Heizen und durch den Kraftstoffverbrauch der eigenen Kraftfahrzeuge. Indirekt, das heißt bei der Herstellung von Gütern, die die privaten Haushalte konsumieren, fielen im In- und Ausland 402 Millionen Tonnen CO2 an. Damit sind diese indirekten Emissionen fast doppelt so hoch wie die direkten CO2-Emissionen der Haushalte.

Zwischen 2000 und 2009 sanken die direkten CO2-Emissionen der Haushalte um 6,8% und damit etwas stärker als die CO2-Emissionen bei der Herstellung der Konsumgüter, die um 4,3% zurückgingen. Die direkten Emissionen durch Heizen verringerten sich um 7,7%, die durch den Kraftstoffverbrauch privater Pkws um 5,7%.

Bei den Brennstoffen sorgte der erhöhte Einsatz des vergleichsweise emissionsärmeren Erdgases anstelle von Heizöl für einen stärkeren Rückgang der Emissionen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Haushalte zunehmend von Benzinern auf Dieselfahrzeuge um – auch das führte insgesamt zu einem Rückgang der Emissionen. Bezogen auf den Energiegehalt hat Dieselkraftstoff zwar im Vergleich zum Benzin einen etwas ungünstigeren Emissionsfaktor. Dafür haben Dieselfahrzeuge günstigere Verbrauchswerte als Benziner und tragen daher zu einer Emissionsminderung bei.

Die indirekten CO2-Emissionen (CO2-Gehalt der Konsumgüter) sanken um 4,3%, obwohl die (preisbereinigten) Käufe der privaten Haushalte um 3,4% anstiegen. Dieser Rückgang ist zu großen Teilen mit einer Verlagerungen von Käufen zu erklären: so kauften die Haushalte weniger Waren und mehr Dienstleistungen. Bei Dienstleistungen entsteht in der Regel ein geringerer CO2-Ausstoß als bei der Herstellung von Waren.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Emissionsminderung, die sich aus einem Umstieg zu emissionsärmeren oder -freien Energieträgern ergibt. So ist in Deutschland der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 6,4% im Jahr 2000 auf 16,3% im Jahr 2009 gestiegen. Rund die Hälfte der gesamten CO2-Emissionen, die auf die Konsumgüter entfallen, sind den Emissionen bei der Stromerzeugung zuzuschreiben.

Entscheidend für den CO2-Gehalt von importierten Konsumgütern (Anteil der Importe an den gesamten indirekten Emissionen: 35%) ist ihre Herkunft. Beispielsweise haben importierte Konsumgüter aus China einen sehr viel höheren Emissionsgehalt als Importwaren aus Frankreich. Dies liegt vor allem an der CO2-intensiven Stromherstellung in China. In Frankreich hingegen wird Strom weitgehend CO2-frei hergestellt – wegen der starken Nutzung der Kernenergie bei der Stromerzeugung.

Die auf Haushalte und Konsum bezogenen CO2-Emissionen sind nicht identisch mit der Abgrenzung in der internationalen Berichterstattung der Treibhausgase. Dort werden die CO2-Emissionen entstehungsseitig – mit Bezug auf das nationale Territorium – nachgewiesen. Im Jahr 2008 betrugen die CO2-Emissionen Deutschlands (ohne Emissionen aus Biomasse) 10,0 Tonnen je Einwohner. Bei dieser Messung werden die durch den inländischen Verbrauch induzierten Emissionen im Ausland nicht berücksichtigt. Sie enthalten aber die Emissionen bei der Herstellung der Investitions- und Exportgüter.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Ergebnisse bietet der Tabellenband 2010 der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (Teil 2, Kapitel 3 Energie und Teil 3, Kapitel 5 Treibhausgase) die kostenlos im Internetangebot von Destatis unter www.destatis.de, Pfad: Startseite > Publikationen > Fachveröffentlichungen > Umwelt > Umweltökonomische Gesamtrechnungen abrufbar ist.

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