2008: 25,6 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe bei Unfällen freigesetzt

Die Anzahl der Unfälle nahm im Vergleich zum Vorjahr geringfügig ab (- 8 Unfälle). Die freigesetzte Menge wassergefährdender Substanzen stieg gleichzeitig auf insgesamt 25,6 Millionen Liter. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 18,7 Millionen Liter. Der Grund hierfür war ein einzelner großer Unfall, bei dem allein etwa 19 Millionen Liter Kalilauge freigesetzt wurden.

Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in gewerblichen und privaten Anlagen ereigneten sich 734 Unfälle: das waren 33% aller Unfälle. Dabei wurden 24,3 Millionen Liter Schadstoffe freigesetzt. Darin enthalten ist der eingangs erwähnte Großunfall in einer gewerblichen Anlage. Dabei gelangten durch Überlaufen eines Sammelbeckens in Folge starker Niederschläge 19 Millionen Liter Kalilauge (Wassergefährdungsklasse 1: schwach wassergefährdend) in einen Fluss. Bei 2,2 Millionen Litern wassergefährdender Stoffe handelte es sich überwiegend um Jauche- Gülle- und Silagesickersaft-Unfälle. Die Stoffe sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft, bringen jedoch ebenfalls ein beträchtliches Gefährdungspotenzial mit sich.

Knapp 67% der Unfälle (1 469) ereigneten sich bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe. Die meisten dieser Schadensfälle (1 369) traten beim Transport mit Straßenfahrzeugen auf, dabei wurden 407 000 Liter wassergefährdende Substanzen freigesetzt. Überwiegend handelte es sich um Mineralölprodukte (273 000 Liter). Rund 42% der Unfälle mit Straßenfahrzeugen wurden durch menschliches Fehlverhalten verursacht, knapp 18% waren auf Materialfehler, zum Beispiel Mängel an Behältern und Verpackungen, zurückzuführen. 2008 ereigneten sich 56 Schiffsunfälle mit wassergefährdender Ladung, dabei gelangten 796 000 Liter dieser Schadstoffe in Oberflächengewässer, insbesondere in die Elbe.

Insgesamt konnten fast 2,5 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe im Berichtsjahr 2008 durch Maßnahmen wie zum Beispiel Umpumpen beziehungsweise Umladen in andere Behälter wiedergewonnen werden.

Dies ergab eine Wiedergewinnungsrate von 9,7%. Demgegenüber belasten
23,1 Millionen Liter der wassergefährdenden Substanzen – dies entspricht 90,3% der insgesamt freigesetzten Mengen – dauerhaft den Wasserhaushalt, weil sie weder wiedergewonnen noch einer geordneten Entsorgung zugeführt werden konnten. Sie führten hauptsächlich zu Verunreinigungen des Bodens und teilweise zu Mehrfachbelastungen des Wasserhaushaltes, wie beispielsweise Verschmutzungen von Kanalnetzen sowie von Oberflächengewässern.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

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Hannelore Scherff Statistisches Bundesamt

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