Wertvolle Kinder – teure Alte!? Demografischer Wandel + Inklusion in der Kommune der Zukunft

Der demografische Wandel und die durch die Ratifizierung der UN-Behinderten-Rechtskonvention neu entfachte Debatte über Inklusion, die Teilhabe aller Generationen in der Gesellschaft, erfordert ein längerfristiges Denken in die Zukunft und die Bereitschaft zu sozialen Innovationen in den Kommunen.

Zwei Ebenen stehen dabei im Vordergrund: Was bedeuten diese Entwicklungen einerseits für die Individuen junger und älterer Generationen und andererseits, vor welchen Herausforderungen stehen die Kommunen als örtliche Träger der Daseinsvorsorge wie auch die öffentliche Zivilgesellschaft?

Entwicklungen und (mögliche) Fragen, die in diesem Kontext zu diskutieren sind:

– Immer weniger Kinder, immer mehr ältere Menschen – Welche Bedeutung hat das für die Stadt der Zukunft (Empirische Befunde/ Lastenverteilung)?

– Immer höherer Erwartungsdruck auf diese wenigen Kinder, immer mehr Problemkinder unter diesen wenigen Kindern.

Stark veränderte Anforderungen an die Leistungserbringung nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit in Familie, Nachbarschaft und lokaler Zivilgesellschaft. Änderung von Familienstrukturen und -verhalten. Welche Auswirkungen hat dies auf die Sozialisation in verschiedenen Lebensbereichen (qualitative Befunde/Generationengutachten)?

– Welche Handlungsoptionen gibt es für Städte, welche neuen bzw. veränderten Dienste und Leistungen sind notwendig? Vor welchen Herausforderungen und Fragen stehen Stadtplanung, Infrastrukturentwicklung und Wirtschaftsförderung (räumliche Anforderungen)?

– Welche Strukturen braucht die Kommune von morgen, um allen Kindern Teilhabe und ein möglichst gesundes Aufwachsen zu garantieren? Welchen Einfluss haben soziale Lebensbedingungen auf die Gesundheitsentwicklung (13. Kinder- und Jugendbericht) und welchen Einfluss hat Gesundheit auf soziale Beeinträchtigung? Inklusion als größte Reformdiskussion in der Kinder- und Jugendhilfe seit der Einführung des SGB VIII, die entscheidende Veränderungen des Leistungskatalogs der öffentlichen Jugendhilfe mit sich bringen würde. Wie viel Medizin muss (dabei) sein? Wie sieht das interdisziplinäre Jugendamt von morgen aus? Was bedeutet das für die Gestaltung von Bildungslandschaften (integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung)?

– Sind unsere sozialen Leistungssysteme angesichts einer sich verändernden Nachfragesituation noch sinnvoll bzw. bedarfsgerecht? Die Heimlandschaft wandelt sich radikal, die Ablehnung von Heimangeboten unter Älteren steigt, ambulante Angebote werden zunehmend bevorzugt. Neue zivilgesellschaftliche Leistungsformen finden erste Ansätze. Die Kommunen müssen darauf reagieren, bestehende Strukturen kritisch hinterfragen und generationenübergreifende Ansätze diskutieren.

– Veränderte Generationenbeziehungen als Chance für die Kommune der Zukunft. Welche Kompensationsmöglichkeiten gibt es, welche Chancen liegen ggf. darin? Welche Transferleistungen können in „beiden Richtungen“ erbracht werden? Wie und mit welchen Methoden kann der Transfer von Humanvermögen durch die Weitergabe von Wissen zwischen den Generationen gut organisiert und geleistet werden? Welche Auswirkungen hat dies auf städtische Infrastrukturen und Stadträume?

Im Seminar sollen Generationenbeziehungen nicht vordergründig auf der Ebene der ökonomischen Transfers beleuchtet und diskutiert, sondern es soll gemeinsam überlegt werden, welche Probleme, aber auch welche Potenziale und Chancen der demografische Wandel und die Inklusion mit sich bringen und worauf Kommunen von morgen vorbereitet sein sollten, um eine echte Teilhabe aller Generationen zu gewährleisten.

Teilnehmerkreis:
Dezernenten, Führungs- und Fachpersonal aus den zuständigen kommunalen Bereichen wie Stadtentwicklung, Stadtplanung, Jugend, Soziales, Gesundheit, Bildung, Wirtschaft, Wohnen, Kämmerei, für Ratsmitglieder und für Ehrenamtliche in Jugend- und Altenarbeit und in Generationenprojekten
Veranstalter:
Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (Difu), Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm, Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe im Deutschen Institut für Urbanistik (AGFJ)
Veranstaltungsort:
Universitätsklinikum Ulm, Forschungsgebäude
Meyerhofstraße 27, Festpunkt N 27, Oberer Eselsberg
89081 Ulm (Baden-Württemberg)
Programm-Flyer/Details/Konditionen:
http://www.difu.de/sites/difu.de/files/archiv/veranstaltungen/11_
kinder_alte.programm.pdf
Ansprechpartnerin/Fragen zur Veranstaltung:
Katrin Adam
Tel.: 030/39001-136
Fax.: 030/39001-146
E-Mail: adam@difu.de
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Sybille Wenke-Thiem
Ltg. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zimmerstr. 13-15, 10969 Berlin
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