Neue Therapiestrategien beim Multiplen Myelom

Hochkarätige Referenten aus dem In- und Ausland stellen auf dem 3. Heidelberger Myelom-Workshop vom 7.-8. Mai 2011 neueste Entwicklungen und Therapiestrategien für Myelom-Patienten vor.

Die Sektion Multiples Myelom der Abteilung Innere Medizin V des Universitätsklinikums Heidelberg und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, Sektionsleiter: Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, veranstaltet diesen Workshop im Hörsaal der Medizinischen Klinik, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg.

Während am Samstag neueste internationale Forschungsergebnisse präsentiert werden (englischsprachig), diskutieren die Teilnehmer am Sonntag vor allem die für Deutschland geltenden Standards (deutschsprachig). Journalisten sind herzlich willkommen.

Das Multiple Myelom (Synonyme: Plasmozytom, Morbus Kahler) macht etwa zehn Prozent aller das Blut betreffenden Krebserkrankungen aus. Der Krebs entsteht im Knochenmark, wo sich Antikörper-produzierende Zellen bösartig vermehren. Vor allem ältere Menschen über 60 sind betroffen. Der Verlauf der Krankheit ist höchst unterschiedlich: Sie kann gut überwacht ohne Behandlung nur langsam voranschreiten, aber auch schnell zum Tode führen. Krankheitssymptome betreffen vor allem die Knochen (Schmerzen, Brüche), aber auch andere Organsysteme, was zu Nierenversagen, Durchblutungsstörungen und Blutarmut führen kann.

Stetige Neuentwicklungen beeinflussen Diagnose und Therapie

Neue molekulare Marker und der Nachweis von genetischen Veränderungen werden immer wichtiger für Diagnose, Prognose und Therapie des Multiplen Myeloms. Zu den bisher etablierten diagnostischen Werkzeugen liefern bildgebende Verfahren zusätzliche Informationen. Fortschreitende Erkenntnisse zur Tumorbiologie tragen dazu bei, das Ausbreiten des Tumors und den krankhaften Knochenumbau besser zu verstehen und dadurch zu bekämpfen. Neue Medikamente und Stammzelltransplantationen verlängern sowohl den krankheitsfreien Zeitraum, als auch das Gesamtüberleben auf über zehn Jahre. Eine weitere Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit von Myelom-Patienten ist durch Therapieoptionen mit neuen Substanzen zu erwarten. Das Ziel der Heilung rückt näher.

Professor Harald zur Hausen, Nobelpreisträger für Medizin 2008 und Deutsches Krebsforschungszentrum, sowie Professor Bernard Klein, Institut Inserm der Universität Montpellier, werden am Samstag die beiden Leitvorträge des Workshops halten. Danach stehen die gegenwärtigen und zukünftigen Diagnose- und Therapieverfahren zur Diskussion, wobei insbesondere aktuelle Ergebnisse des „13. International Myeloma Workshop“ in Paris vom 3.-6. Mai 2011 berücksichtigt werden. Am Sonntag stellen die beiden deutschen Studiengruppen DSMM (Deutsche Studiengruppe Multiples Myelom) und GMMG (German-Speaking Myeloma Multicenter Group) die neuesten Studienergebnisse vor. Ebenfalls werden Therapieempfehlungen für Patienten mit Multiplem Myelom sowie mögliche Anpassungen der deutschen Standards diskutiert.

Vorsymposium zum Thema Knochenersatz

Vor dem eigentlichen Workshop findet am Samstagmorgen ein Vorsymposium des Sonderforschungsbereichs (SFB) Transregio 79 „Werkstoffe für die Geweberegeneration im systemisch erkrankten Knochen“ statt. Da bei Myelom-Patienten spontane Knochenbrüche auftreten und der Knochen dann nur sehr langsam oder gar nicht heilt, ist geeignetes Knochenersatzmaterial in der Myelom-Therapie oftmals ein Problem. Ziel des im Mai 2010 an den Universitäten Gießen, Dresden und Heidelberg bewilligten SFB Transregio 79 ist es, neue Knochenersatzstoffe sowie Implantatwerkstoffe zu entwickeln.

Programm und weitere Informationen unter:
http://www.myelomaworkshop.de/index.html
Über das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg:
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg, der Thoraxklinik Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist die Verknüpfung von vielversprechenden Ansätzen aus der Krebsforschung mit der Versorgung der Patienten von der Diagnose über die Behandlung, die Nachsorge sowie der Prävention. Die interdisziplinäre Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik.

Kontaktdaten:

Bitte wenden Sie sich bei Fragen zur Veranstaltung an:
Dr. Annemarie Angerer
Sektion Multiples Myelom
Med. Klinik V
Universitätsklinikum Heidelberg und
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221-56-5429
Fax: +49 6221 56-5647
Email: annemarie.angerer@med.uni-heidelberg.de
Veranstalter:
Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt
PD Dr. Kai Neben
Sektion Multiples Myelom
Medizinische Klinik V
Universitätsklinikum Heidelberg und
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg
Ansprechpartner für die Presse:
Alenka Tschischka
NCT Heidelberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221-42-2254
Fax: +49 6221-42-2968
E-Mail: Alenka.Tschischka@nct-heidelberg.de
http://www.nct-heidelberg.de
Universitätsklinikum Heidelberg
Dr. Annette Tuffs
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672 69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 / 56 45 36
Fax: +49 6221 / 56 45 44
E-Mail: Annette.Tuffs@med.uni-heidelberg.de
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280 69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2854
F: +49 6221 42 2968
E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de
http://www.dkfz.de

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