„MOBI“ holt das Meer ins Binnenland

Meere und Ozeane spielen auch im Binnenland eine zentrale Rolle für den Menschen. Darauf will das Projekt „MOBI“ im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane aufmerksam machen. In einer Serie von Workshops vermitteln die GeoUnion und Träger der Natur- und Erlebnispädagogik an verschiedenen Orten in Deutschland Inhalte zu Themen der Meeresforschung und den Zusammenhängen zwischen Land und Meer.

Die insgesamt zehn eintägigen Veranstaltungen sind als Fortbildungen ausgelegt und richten sich vor allem an Natur- und Erlebnispädagoginnen und -pädagogen, Park-Ranger und Lehrkräfte in Städten und Gemeinden abseits der Küste: vom Pfälzerwald über den Harz bis in die Lausitz. Interessierte Bürgerinnen und Bürgern sind bei den kostenlosen Veranstaltungen ebenfalls willkommen.

Die Auftaktveranstaltung, die gemeinsam mit dem Nationalen GeoPark GrenzWelten ausgerichtet wird, findet am 5. Mai im hessischen Korbach statt. Der Fortbildungstag ermöglicht es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Spuren aus jenen fernen Zeiten zu erkunden, als Norddeutschland unter dem Meer lag, sich die Küste immer weiter gen Süden verschob und Nord-hessen überflutet wurde.

Das Vordringen des Meeres auf bis dahin trocken liegende Teile eines Kontinents, zum Beispiel durch den Anstieg des Meeresspiegels, wird als „Transgression“ bezeichnet. Im Verlauf der Erdgeschichte kam es immer wieder zu solchen Verschiebungen der Küstenlinie. Davon zeugen noch heute mit Fossilien angereicherte Meeresablagerungen, anhand derer sich die Prozesse der Vergangenheit rekonstruieren lassen – eine klassische Aufgabe von Geologie und Paläontologie.

Ausgewiesene Expertinnen und Experten der Meeresforschung berichten über relevante Themen und Erkenntnisse dieses spannenden interdisziplinären Forschungsfeldes. Für den Korbacher Workshop konnten der Geologe Bernhard Diekmann vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) und Bernd R. Schöne, Paläontologe der Universität Mainz, als Referenten gewonnen werden. Kleine und große Diskussionsrunden setzen neben speziell vorbereiteten Arbeitsmaterialien auch auf die aktive Mitwirkung aller Teilnehmenden der Workshops.

Sowohl der Auftaktworkshop als auch alle Folgetermine behandeln eine Vielzahl von Schlüsselfragen und kontrovers diskutierte Themen rund um Meere und Ozeane: Erwärmung, Überdüngung, Versauerung und Übernutzung. Auch die Problematik der Wasserverschmutzung im Binnenland ist ein Schwerpunkt der Workshop-Reihe. Denn über die großen Flüsse werden Müll und Schadstoffe ins Meer getragen.

Infolge dieser menschengemachten Veränderungen können die Meere ihre Aufgaben als Klimaregler, Nahrungsquelle oder vielfältiger Lebensraum im Ökosystem Erde immer weniger erfüllen. Mit den Workshops knüpft „MOBI“ unmittelbar an Fragen an, die gegenwärtig im öffentlichen Diskurs sowie in vielen Veranstaltungen im Wissenschaftsjahr 2016*17 thematisiert werden.

Erste Workshop-Termine (weitere fünf Termine werden noch bekanntgegeben):

05.05.2017 Korbach (Geopark GrenzWelten)
23.06.2017 Bad Dürkheim (UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen)
12.08.2017 Bad Sachsa (Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg)
13.08.2017 Altdöbern (Festival Wilde Möhre)
12.10.2017 Potsdam (Naturwacht Brandenburg)

Mehr Informationen zu MOBI finden Sie unter:
http://www.geo-union.de/mobi-projekt-2017.html

Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Die Meeresforschung ist Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17. Zu 71 Prozent bedecken Ozeane und Meere unseren Planeten. Sie sind Klimamaschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit Jahrhunderten; und doch sind sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane geht es um die Ergründung der Gewässer, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung in die Öffentlichkeit. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlichem Partner begleitet.

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Christine Rutke
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GeoUnion
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GeoUnion, c/o Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam
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http://www.geo-union.de/mobi-projekt-2017.html

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