Internationaler Workshop der OECD: Exposition durch Nanomaterialien abschätzen und vermindern

Der Arbeitskreis richtete den Workshop mit Unterstützung des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) gemeinsam mit dem Business and Industry Advisory Committee to the OECD (BIAC) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aus. Im Mittelpunkt stand die Gesundheit des Menschen, das heißt, die Abschätzung der Exposition durch Nanomaterialien und Möglichkeiten der Expositionsminderung bei der Fertigung und Verarbeitung von Nanomaterialien.

In seiner Begrüßung verdeutlichte VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann die Notwendigkeit des internationalen wissenschaftlichen Dialogs. „Wir freuen uns, dass die OECD uns als kompetenten Gesprächspartner schätzt. Die Grundlage für diesen Dialog haben wir mit den VCI-Leitlinien zum verantwortlichen Umgang mit Nanopartikeln im Arbeitsschutz und zur Informationsweitergabe in der Lieferkette gelegt.“ Damit jetzt weltweit abgestimmte und gültige technische Regeln und Testsysteme für Nanomaterialien entwickelt werden, plädierte Tillmann dafür, die Arbeit der OECD zur Risikobewertung von Nanomaterialien zu intensivieren. So könnte das weltweit vorhandene Wissen gebündelt und allen Beteiligten zur Verfügung gestellt werden.

Am internationalen wissenschaftlichen Dialog beteiligten sich über 60 Vertreter aus Europa, Nordamerika und Asien. Neben Akteuren aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz nahmen auch Vertreter der Sozialpartner, aus wissenschaftlichen Einrichtungen und aus Nichtregierungsorganisationen am Workshop teil.

In insgesamt fünf Sessions beleuchteten die Experten den Stand von Wissenschaft und Technik bei der Messung und Expositionsabschätzung der extrem kleinen Teilchen. Dabei wurde deutlich, dass noch nicht alle Fragen bezüglich der Belastungen am Arbeitsplatz bei Herstellung und Verwendung von Nanomaterialien beantwortet sind. Um mögliche Wirkungen auf Mensch und Umwelt zu vermeiden, stellte der Workshop Maßnahmen der Expositionsminderung vor. Zugleich gingen Referenten auf die Möglichkeiten der Gefährdungsbeurteilung ein und zeigten Wege auf, mit denen Grenzwerte für Nanomaterialien ermittelt werden können. Insgesamt beurteilten die Teilnehmer den Workshop als wichtigen Schritt, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz beim Umgang mit Nanomaterialien zu verbessern.

Die Vorträge und Ergebnisse des Workshops sollen zeitnah durch den Arbeitskreis „Industriell hergestellte Nanomaterialien“ der OECD veröffentlicht werden. Informationen des Arbeitskreises befinden sich im Internet unter der Adresse: http://www.oecd.org/sti/nano.

Media Contact

Jörg Feldmann idw

Weitere Informationen:

http://www.oecd.org/sti/nano

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer