Frauen, Männer, Queer – Workshop beleuchtet Geschlechterrollen und ihre Geschichte

Die Themen reichen vom Frauen- und Männerbild der Antike über Hexen und Inquisition, sportliche Frauen in der Frühen Neuzeit bis hin zur Entwicklung von Gender-Netzwerken heute.

Der Workshop soll insbesondere Nachwuchsforscherinnen und -forschern Gelegenheit zum Austausch geben. Der Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung e.V. veranstaltet den Workshop in Kooperation mit dem Forum Geschlechterforschung der Saar-Universität.

Freitag, 31. Januar, ab 14 Uhr, bis 2. Februar (u.a. in Gebäude C7 4, Raum 1.17)
Programm:
http://www.uni-saarland.de/page/gender/aktuelles/events-ws-201314.html
Interessierte sind herzlich eingeladen, insbesondere zu dem öffentlichen Vortrag:

„Die Erfindung von Basketball. Eine Geschlechtergeschichte“ von Privatdozent Dr. Olaf Stieglitz (Köln): Freitag, 31. Januar, 19 Uhr, Gebäude C7 4, Raum 1.17

Wie hat sich das Bild von Frau und Mann im Laufe der Geschichte verändert, wie das Verhältnis der Geschlechter zueinander? Wird „Queer“ zur Kategorie historischer Forschung? Was sollte erforscht werden, um zu einem neuen Verständnis von Mensch und Gesellschaft beizutragen? Das sind Fragen, mit denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des Workshops auseinandersetzen. Dabei geht es um Emotionen, Körperlichkeit und Gewalt, Lebenswelten, Handlungsspielräume und Perspektivenwechsel, Religion, Theologie und Kirchen, um Wissen, Diskurse und Macht.

„Die Idee ist vor allem, den wissenschaftlichen Nachwuchs mit Expertinnen und Experten zusammenzubringen. Durch den Austausch erhoffen wir uns neue Impulse für alle Seiten“, erklärt Anne Conrad. Die Professorin lehrt an der Saar-Universität Katholische Theologie – einer ihrer Schwerpunkte ist die historisch-theologische Genderforschung – und sie organisiert den Workshop als Koordinatorin des Arbeitskreises für Historische Frauen- und Geschlechterforschung für die Region Saarland und Rheinland-Pfalz. „Im Mittelpunkt steht, den Stand der aktuellen Forschung zur Geschlechtergeschichte sichtbar zu machen, vor allem aber neue Forschungsarbeiten vorzustellen und Zukunftsperspektiven auszuloten. Es geht darum, kritisch zu hinterfragen, wie es weitergehen soll mit der Geschlechtergeschichte – über Fach- und auch räumliche Grenzen hinaus“, sagt Professor Conrad.

Anhand von Beispielen aus ihrer aktuellen Forschung zeigen Expertinnen und Experten ihre Zugänge und Methoden der Geschlechterforschung: Themen sind etwa Hexenforschung, geschlechtsspezifische Gewalt in antiken Texten, Kastraten im 18. und 19. Jahrhundert und die Kurfürstin Henriette Adelaide von Bayern als sportliche Frau in der Frühen Neuzeit. „Erinnerte Geschichte. Schwäbische Frauen und die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges“ und „Revolution auf leisen Sohlen. Protestantismus, Individualisierung und Frauenemanzipation in den fünfziger und sechziger Jahren“ sind Titel weiterer Vorträge. Auch werden Forschungen vorgestellt über weibliche Heilige im Mittelalter, über religiöse Handlungsfelder von Jesuitenorden und hochadligen Frauen sowie zum Geschlecht als Analysekategorie in der Technikgeschichte.

Zu den Expertinnen und Experten, die auch für Interviewanfragen zur Verfügung stehen, zählen unter anderem die Magdeburger Historikerin und Spezialistin für Frauen- und Geschlechterforschung Professor Eva Labouvie, der Kölner Historiker Dr. Olaf Stieglitz, einer der profiliertesten Vertreter der „Historischen Männerforschung“, sowie der Biologe und historisch arbeitende Sozialwissenschaftler Dr. Heinz-Jürgen Voß (Frankfurt/Oder), der viel zu Homosexualität und Transgender veröffentlicht hat.

Organisiert wird der Workshop vom Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung Region West (Professor Anne Conrad, Johanna Blume) in Zusammenarbeit mit dem Forum Geschlechterforschung der Saar-Universität (Professor Astrid Fellner und Jennifer Moos) und dem Zentrum für historische Europastudien im Saarland (ZHEUS). Der Workshop wird veranstaltet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung und gefördert von der Universität der Großregion und der Vereinigung der Freunde der Universität des Saarlandes.

Kontakt für die Medien und für Interviewanfragen:
Prof. Dr. Anne Conrad, Tel: 0681/302-3348; E-Mail: a.conrad@mx.uni-saarland.de
Hinweis für Hörfunk:
Telefoninterviews in Studioqualität möglich über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-2601, oder -64091).

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de/page/gender/aktuelles/events-ws-201314.html
http://www.akgeschlechtergeschichte.de/
http://www.uni-saarland.de/fileadmin/user_upload/page/gender/Flyer_
Genderworkshop_endversion.pdf

Media Contact

Claudia Ehrlich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de

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