Dritter internationaler Workshop „Innovations in Oncology“: Anmeldung offen

Das Netzwerk gegen Darmkrebs veranstaltet die Tagung gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Felix Burda Stiftung. Wissenschaftler und Ärzte können sich ab sofort für die zweitägige Veranstaltung anmelden.

Darmkrebs liegt mit 62.430 Neuerkrankungen und 25.999 Todesfällen pro Jahr in Deutschland weit vorne auf der Rangliste der tödlichen Krebserkrankungen. Die gute Nachricht: Bei frühzeitiger Diagnose ist Darmkrebs fast zu 100 Prozent heilbar. Denn der Tumor wächst langsam und ist in seinen Vorstadien gutartig.

Mit der Darmspiegelung existiert eine Vorsorgeuntersuchung, mit der ein vorhandenes Karzinom frühzeitig erkannt und gleichzeitig entfernt werden kann. Trotzdem nehmen bisher nur etwa 30 Prozent der Versicherten ihr Anrecht auf eine Vorsorgekoloskopie wahr. Seit dem 1. April 2017 zahlen die Krankenkassen nun auch einen immunchemischen Test, der Blut im Stuhl wesentlich besser als der bisher gebräuchliche Test nachweist.

Ein organisiertes Programm zur Darmkrebsvorsorge gibt es bislang nicht in Deutschland und neuartige Screening-Tests finden oft nur mit jahrelanger Verspätung Eingang in das Gesundheitssystem. Wie lässt sich also ein Darmkrebsscreening-Programm für alle über 50-Jährigen umsetzen? Vorbild ist Holland: Die Niederländer versenden persönliche Einladungen zusammen mit einem immunchemischen Stuhltest an ihre Bürger. Enthalten ist zudem ein frankierter Rückumschlag für den Versand an das Labor. Im ersten Jahr haben die Holländer damit eine Teilnahmerate von über 70 Prozent erreicht.

„Die wirksamste Maßnahme, um Darmkrebs zu eliminieren, ist eine möglichst hohe Teilnahmequote an der Vorsorge“, sagt Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung und Präsidentin des Netzwerks gegen Darmkrebs. „Grund genug mit unserem dritten Innovationsworkshop die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Neuentwicklungen in diesem Bereich in einen strategischen Fahrplan zu übersetzen, der das Potenzial hat, die Vorsorge von Darmkrebs nachhaltig zu verbessern.“

Zentrales Element der Veranstaltung sind zwei interaktive Podiumsdiskussionen. Hier wird der Heidelberger Strategieplan zur Verbesserung der Darmkrebsvorsorge erarbeitet. Moderiert von Thomas Schnelle, Metaplan bringen die Anwesenden alle aktuellen Fakten zusammen und entwickeln ein Konzept, das Darmkrebs langfristig eliminieren soll. Einen möglichen Ansatz sieht Christof von Kalle, Geschäftsführender Direktor am NCT, im Management der wissenschaftlichen und klinischen Daten. „Die Methoden der Datenanalyse bieten faszinierende Möglichkeiten, uns alle Informationen über die Krebserkrankung unserer Patienten zugänglich zu machen, damit wir am Krankenbett klügere Entscheidungen treffen können“, sagt von Kalle.

Über 300 Experten aus aller Welt werden zum dritten Innovationsworkshop Ende Juni in Heidelberg erwartet. Referenten aus den USA, Großbritannien, Schweiz, Israel, den Niederlanden und Deutschland stellen dem Fachpublikum ihre neuesten Forschungsergebnisse zu Darmkrebs vor. Die diesjährigen Schwerpunkte liegen zum einen in der prädiktiven Risikoeinschätzung und der Entwicklung innovativer Präventions- und Früherkennungsstrategien, insbesondere auch für Menschen mit familiärem und erblichem Darmkrebs, sowie auf der Rolle des Mikrobioms und des Lebensstils. Zum anderen geht es um neue Ansätze in der Therapie. In den Hauptvorträgen spricht Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft über den deutschlandweiten Verbund zur Krebsforschung DKTK (Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung). Andrew Morris von der Universität Edinburgh diskutiert den Wert großer Datenmengen für Forschung und Versorgung.

Der internationale Workshop „Innovations in Oncology“ findet am 26. und 27. Juni 2017 im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums im Neuenheimer Feld 280 in Heidelberg statt. Vortragssprache ist Englisch.

Journalisten sind herzlich eingeladen. Bitte teilen Sie uns im Vorfeld Ihr Kommen und ggf. Ihre Interviewwünsche mit. Ihr Ansprechpartner hierfür ist Dr. Friederike Fellenberg, NCT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 (0)6221 56-5930, friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de.

Weitere Informationen und das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier:
www.nct-heidelberg.de/xcrc2017

Bild zur Veranstaltung:
https://www.nct-heidelberg.de/fileadmin/user_upload/crc.jpg

Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Friederike Fellenberg
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5930
Fax: +49 6221 56-5350
E-Mail: friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de
www.nct-heidelberg.de

Dr. Sibylle Kohlstädt
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2843
Fax: +49 6221 42-2968
E-Mail: s.kohlstaedt@dkfz.de
www.dkfz.de

Doris Rübsam-Brodkorb
Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5052
Fax: +49 6221 56-4544
E-Mail: doris.ruebsam-brodkorb@med.uni-heidelberg.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Netzwerk gegen Darmkrebs
Der Verein Netzwerk gegen Darmkrebs wurde 2004 von Dr. Christa Maar, Prof. Dr. Meinhard Classen, Dr. Berndt Birkner, Dr. Axel Munte, Christian Bredl, Gerhard Schulte, Prof. Dr. Roland Schmid und Prof. Dr. Dr. Alexander Ehlers in München gegründet. Das bundesweit aktive Netzwerk gegen Darmkrebs ist das wichtigste gemeinnützige und unabhängige Kompetenzzentrum für die Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Darmkrebs in Deutschland.
Aktuelle Themen, Projekte und Veranstaltungen: www.netzwerk-gegen-darmkrebs.de

Felix Burda Stiftung
Die Felix Burda Stiftung mit Sitz in München wurde 2001 von Dr. Christa Maar und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres 2001 an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Zu den Projekten der Stiftung zählen der bundesweite Darmkrebsmonat März sowie der Felix Burda Award, mit dem Menschen, Institutionen und Unternehmen für herausragendes Engagement im Bereich der Darmkrebsvorsorge geehrt werden. Außerdem tourt das größte begehbare Darmmodell Europas kontinuierlich durch Deutschland und die APPzumARZT managed als Gesundheits-Butler gesetzliche Präventionsleistungen der ganzen Familie. Die Felix Burda Stiftung betreibt Websites und Social Media-Präsenzen und generiert mit jährlichen, konzertierten Werbekampagnen in Print, TV, Radio, Online und Mobile eine starke deutschlandweite Awareness für die Prävention von Darmkrebs.
www.felix-burda-stiftung.de

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg, der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. In Dresden wird seit 2015 ein Partnerstandort des NCT Heidelberg aufgebaut.

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

Media Contact

Dr. Friederike Fellenberg idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.nct-heidelberg.de

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