5. Workshop der ARPA-Wissenschaftsstiftung am Frankfurter Universitätsklinikum

Die gemeinnützige ARPA-Wissenschaftsstiftung (ARPA steht für „Arbeitsgemeinschaft für Parodontoseforschung“) veranstaltete im März bereits zum 5. Mal ihren Workshop zur Parodontologie. Thema der diesjährigen Veranstaltung im Klinikum der J.W. Goethe-Universität war „Mikrobiologie der Parodontitis – Antibiotika in der Therapie“.

In ihren Vorträgen diskutierten internationale Experten die parodontale Mikrobiologie in ihrer ganzen Komplexität. Das Themenspektrum reichte von der Diagnostik bis zur Therapie parodontaler Erkrankungen. Die Veranstaltung am 7. und 8. März war mit 250 Zahnärztinnen und Zahnärzten aus ganz Deutschland gut besucht. „Der Workshop war ein voller Erfolg und förderte durch die regen Diskussionen den wissenschaftlichen Austausch der Mediziner“, resümiert Gastgeber Prof. Dr. Peter Eickholz, Direktor der Poliklinik für Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Frankfurter Universitätsklinikums.

Zu Beginn der Veranstaltung hielt Prof. Dr. Jörg Meyle von der Universität Gießen, Vorstandsmitglied der ARPA, einen Vortrag zum Thema „Parodontalpathogene Keime – gibt es das überhaupt?“ und machte anhand zahlreicher Beispiele die Schwierigkeit der Beantwortung dieser Frage deutlich. Der Direktor des Biofilm Centers der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Hans-Curt Flemming, referierte zum Thema „Biofilm: ubiquitär und unbesiegbar?“.

Probleme in der Analyse und Interpretation mikrobiologischer Proben erläuterte Prof. Dr. Rutger Persson von der Universität Bern in seinem Vortrag mit dem Titel „Komplexität der oralen Mikroflora versus Begrenztheit kommerziell verfügbarer Tests“. Prof. Dr. Thomas Beikler von der University of Washington, Seattle, USA, ging in seinem Beitrag zu „Pathogenitäts- bzw. Virulenzmechanismen parodontalpathogener Keime“ auf die Zukunft parodontaler Diagnostik ein.

Der zweite Teil der Veranstaltung rückte neue Strategien bei der parodontalen Behandlung mit Antibiotika und mögliche Nebenwirkungen der Medikamente in den Vordergrund. „Antibiotika – was sie können und was sie nicht können“ war der Titel des Vortrages von Prof. Dr. Wolfgang Pfister von der Universität Jena. Auch der Gastgeber, Prof. Dr. Peter Eickholz, thematisierte die Behandlung mit Antibiotika. In seinem Beitrag „Lokale Antibiotika in der Parodontitistherapie“ stellte er die verschiedenen lokalen Antibiotika und ihre Indikationen vor und zeigte Vor- und Nachteile der einzelnen Medikamente. In Zukunft könnten lokale Antibiotika auch in der Periimplantitis-Therapie vermehrt zum Einsatz kommen. Prof. Arie J. van Winkelhoff von der Universität Amsterdam und Dr. Birgit Riep von der Charité in Berlin rundeten das Programm mit ihren Fachvorträgen ab.

Die gemeinnützige ARPA-Wissenschaftsstiftung wurde 2003 auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie gegründet und verfolgt den Zweck, den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der Parodontologie in Deutschland zu fördern. Seit der Gründung vor fünf Jahren beläuft sich das Stiftungsvolumen auf nunmehr fast 190.000 Euro. 2008 wurden junge Wissenschaftler bereits mit 17.000 Euro bezuschusst.

Für den 31. Oktober und den 1. November 2008 ist ein Symposium der ARPA-Wissenschaftsstiftung zum Thema „Periimplantäre Erkrankungen – Diagnostik und Therapie“ geplant. Im Frühjahr 2009 soll der 6. Workshop der ARPA stattfinden. Genauere Informationen finden sich unter www.dgparo.de.

Für weitere Informationen:

Prof. Dr. Peter Eickholz
Poliklinik für Parodontologie
Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum)
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 – 56 42
Fax (0 69) 63 01 – 37 53
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 – 77 64
Fax (0 69) 63 01 – 8 32 22
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