QUEST – drei Jahre Forschung am Quantenlimit

Der Exzellenzcluster QUEST – Centre for Quantum Engineering and Space-Time Research – an der Leibniz Universität Hannover wird seit November 2007 innerhalb der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern gefördert.

Mit seinen Hauptforschungsbereichen Quanten-Engineering und Raum-Zeit-Forschung ist QUEST der einzige Exzellenzcluster für Physik in Norddeutschland. In seinem jetzt veröffentlichten Zwischenbericht gibt QUEST einen Überblick über aktuelle Forschungsthemen und das, was bisher erreicht wurde.

„QUEST forscht auf Augenhöhe mit internationalen Spitzeninstitutionen an den spannendsten Themen der Physik, Mathematik und Erdvermessung“, so Stephan Weil, Oberbürgermeister der Stadt Hannover in seinem Vorwort. Dass sich QUEST nicht nur weltweit technologische Maßstäbe als Ziel setzt, sondern auch den Wissenschaftsstandort Hannover maßgeblich prägt, verdeutlicht Prof. Dr.-Ing. Erich Barke, Präsident der Leibniz Universität: „Sowohl die visionären Forschungsprojekte an den Schnittstellen zwischen Mathematik, Physik und Geodäsie als auch die erfolgreichen Lernkonzepte innerhalb von QUEST steigern in besonderem Maße die Sichtbarkeit der Leibniz Universität Hannover“.

Ein besonderer Fokus des Berichts liegt laut Prof. Dr. Wolfgang Ertmer, Leiter von QUEST, in der Darstellung der interdisziplinären Forschung, die durch QUEST sowohl an der Leibniz Universität als auch bei den Partnern nachhaltig gestärkt wurde. Die Partnerinstitutionen von QUEST sind neben sechs Instituten der Leibniz Universität das Laser Zentrum Hannover e.V., das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) mit dem Gravitationswellendetektor GEO600, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig und das Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) an der Universität Bremen.

Im Mittelpunkt des Zwischenberichts stehen die insgesamt 24 neuen Forschungs-, sowie neun themenübergreifende Projektgruppen, die so genannten Task Groups. Die Gruppen geben im Zwischenbericht beispielsweise einen informativen Überblick zu ihren aktuellen Forschungsthemen, ihre Aktivitäten im Bereich der Lehre und Nachwuchsförderung oder die nationalen und internationalen Kooperationen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich von Beginn an hohe Ziele gesteckt. Bereits nach etwas mehr als der Hälfte der ersten Förderphase können sie auf bemerkenswerte Erfolge verweisen. Sie sind in aktuelle, internationale Schwerefeld-Satellitenmissionen eingebunden und durch ihre Arbeit bereits jetzt an den Satellitenmissionen der Zukunft beteiligt. Sie arbeiten an transportablen Atomuhren für zukünftige globale Satellitennavigations-Systeme oder entwickeln ultra-präzise Messinstrumente, sogenannte Atom-Interferometer. Das dabei auch immer wieder physikalische Grenzen überschritten werden, zeigt die Entwicklung und der Einsatz eines Quetschlicht-Lasers (squeezed light) im Gravitationswellendetektor GEO600. Die Forscherinnen und Forschern hoffen, mit diesem Lasersystem das natürliche Rauschen von Licht, welches einen Störfaktor bei der Auswertung von Gravitationswellensignalen darstellt, deutlich verringern zu können. Viele der von QUEST entwickelten und getesteten Ideen zur Erhöhung der Sensitivität von Gravitationswellendetektoren werden weltweit übernommen. Die Entwicklung neuartiger optischer Technologien ist ein fundamentaler Bestandteil des Clusters und bildet die Grundlage für einen Großteil der Forschungsarbeiten in QUEST. So werden zum Beispiel besonders stabile und präzise Lasersysteme entwickelt oder auch maßgeschneiderte optische Technologien zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus gibt der Zwischenbericht auch einen Einblick in die Verwaltungsstrukturen des Clusters, die Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sowie einen Überblick über die von QUEST ins Leben gerufenen Förderprogramme für junge Studierende.

Sie erhalten den zweisprachigen Zwischenbericht (deutsch/englisch) ab sofort im QUEST-Büro (Tel.: 0511 762-17240; E-Mail: office@quest.uni-hannover.de). Der Zwischenbericht ist ebenfalls auch auf der Webseite des Exzellenzclusters verfügbar: http://www.quest.uni-hannover.de

Media Contact

Jessica Lumme idw

Weitere Informationen:

http://www.quest.uni-hannover.de

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