Neuer Rechencluster ist zehn Mal schneller – photokatalytische Wasserspaltung besser modellierbar

Auf fast 1.300 Prozessorkernen werden Moleküle und Katalysatoren zum Tanzen gebracht. „Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit der Universität Rostock bei der Beteiligung an größeren Forschungsvorhaben deutlich gestärkt“, freut sich Prof. Dr. Ralf Ludwig, Experte für Physikalische und Theoretische Chemie.

Der neue Rechencluster hat eine zehn Mal höhere Leistungsfähigkeit als seine Vorgänger und dient der Modellierung von molekularen und katalytischen Prozessen. Er verfügt über 1272 CPUs, 2080 GB Arbeitsspeicher und 60 TB Festplattenspeicherplatz sowie eine Rechenleistung von 2-8 TFLOPS. „Jetzt können wir Projekte in Angriff nehmen, die vorher nur auf dem Papier standen“, schwärmt Prof. Ludwig.

Im Fokus der Berechnungen und Simulationen steht das Verständnis von katalytischen Reaktionen, wie zum Beispiel der photokatalytischen Wasserspaltung. Durch die Endlichkeit der fossilen Energieträger und die mit ihrer Verbrennung verbundenen Umweltprobleme ist die regenerative Energieerzeugung durch die unendliche Energiequelle Sonne ins Zentrum der Energiedebatte gerückt. In den Projekten „Light2Hydrogen“ und „Nano4Hydrogen“ soll der Energieträger Wasserstoff aus der photokatalytischen Wasserspaltung gewonnen werden.

Auch die Speicherung und Freisetzung von Wasserstoff zur gewünschten Zeit am richtigen Ort ist von großer Bedeutung. Für diese Prozesse benötigt man geeignete Katalysatoren. Wichtig für den Start der Reaktionen sind auch Photosensibilisatoren, die in Verbindung mit Nanoteilchen aus Metall die nötige Ladung bereitstellen. Um die Reaktionen besser verstehen zu können, helfen Theorie und Modellierung. „Mit der neuen Rechenmaschine ist die Berechnung von größeren Photosensibilisatoren und Katalysatoren kein Problem mehr“, erläutert Ludwig. Das gesamte Forschungsprojekt zählt zur Initiative Spitzenforschung & Innovation in den Neuen Bundesländern.

Der neue Rechencluster steht auch Projektpartnern aus der Physik der Universität Rostock und dem Leibniz-Institut für Katalyse zur Verfügung. Die Anschaffung und Betreuung des Rechenclusters wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert.

Kontakt:
Universität Rostock
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Chemie
Prof. Dr. Ralf Ludwig
Fon: +49 (0)381 498 6517
eMail: ralf.ludwig@uni-rostock.de
Presse+Kommunikation
Dr. Ulrich Vetter
Fon: +49 (0)381 498 1013
Fax: +49 (0)381/498 1032
eMail: ulrich.vetter@uni-rostock.de

Media Contact

Ingrid Rieck Universität Rostock

Weitere Informationen:

http://www.uni-rostock.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer