Forscher belauschen Zellen mit Micro-Ear

Das Geräusch, das entsteht, wenn ein Medikament einen Mikroorganismus zerstört soll für Wissenschaftler bald hörbar gemacht werden können – genauso wie viele andere akustische Phänomene aus der verborgenen Welt der Zellen, berichtet die BBC.

Drei britische Institute arbeiten gemeinsam an dem sogenannten Micro-Ear, das in Zukunft in Labors zur Standardausrüstung gehören soll, so hoffen die Forscher. Dabei bedienen sie sich einer bestehenden Technologie, die bereits bei optischen Pinzetten eingesetzt wird, mit deren Hilfe winzige Bewegungen und Kräfte gemessen werden können.

Die Universitäten von Glasgow und Oxford forschen gemeinsam mit dem National Institute of Medical Research an dem Micro-Ear. Hauptbestandteil des Geräts ist ein Laser, der die Bewegungen von mikroskopisch kleinen Glas- oder Plastikperlen messen kann. Mithilfe derer können im Fall der optischen Pinzette Bewegungen anderer Objekte gemessen werden.

Das Micro-Ear kombiniert mehrere dieser Laser und soll so, ähnlich wie ein Mikrofon Bewegungen als Geräusche hörbar machen können. „Die optischen Pinzetten können Kräfte im Pikonewton-Bereich messen oder manipulieren“, so Professor Jon Cooper von der Universität von Glasgow. Ein Pikonewton ist ein Millionstel der Kraft, die ein Salzkorn ausübt, wenn es auf einer Fläche liegt.

Winzigen Bewegungen werden hörbar

Vereinfacht ausgedrückt, kann man mithilfe des Micro-Ears mehrere Objekt dabei beobachten, wie sie wackeln. Diese wackelnden Objekt seien wie die Membran eines Mikrofons, so die Forscher. Eine Hochgeschwindigkeitskamera beobachtet die winzigen Bewegungen, die im folgenden in akustische Signale umgewandelt werden können. Mithilfe der Technik ist es den Wissenschaftlern bereits gelungen die Brownsche Bewegung von Atomen und Molekülen hörbar zu machen. Als nächstes soll das Micro-Ear im medizinischen Bereich zur Anwendung kommen und die Geräusche von Bakterien hörbar machen.

Media Contact

Georg Eckelsberger pressetext.austria

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