Boost für Teilchenphysik in Deutschland

Physiker aus Deutschland können zukünftig eine noch stärkere Rolle im internationalen Streben um die Grundlagenerforschung der Natur übernehmen. Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren hat für die kommenden fünf Jahre 25 Millionen Euro für den Projektvorschlag „Helmholtz-Allianz – Physik an der Teraskala“ bewilligt, der unter Federführung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY erstellt wurde. Die Humboldt-Universität zu Berlin ist an diesem Projekt beteiligt.

In Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Karlsruhe, 17 Universitäten (Aachen (RWTH), HU-Berlin, Bonn, Dortmund, Dresden, Freiburg, Giessen, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mainz, München (LMU), Rostock, Siegen, Würzburg, Wuppertal) und dem Max-Planck-Institut für Physik in München werden die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen gebündelt, um das Verhalten von Elementarteilchen und die Kräfte, die zwischen ihnen walten, zu erforschen.

„Wir führen die Stärken von zentralen Forschungseinrichtungen und den Universitäten in Deutschland zusammen und sichern eine attraktive Forschungslandschaft“, so DESY-Forschungsdirektor Prof. Rolf-Dieter Heuer, einer von zwei Koordinatoren der Helmholtz-Allianz. Diese Forschung findet in einem internationalen Verbund an weltweit einmaligen Teilchenbeschleunigern wie dem 'Large Hadron Collider'(LHC) bei der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN in Genf und dem geplanten 'Internationalen Linearcollider'(ILC) statt.

Während des Förderzeitraums werden über 50 Stellen für Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker geschaffen. Insbesondere wird Nachwuchswissenschaftlern/- innen mit der Leitung einer Nachwuchs-Forschergruppe Aussicht auf eine Festanstellung geboten.

Nachwuchsstellen bei allen Partnern, eine koordinierte Stellenbesetzung und Lehrvertretungen während Auslandsaufenthalten machen die Mitarbeit an Großforschungseinrichtungen möglich, ohne die Lehre einzuschränken. „Das Auswahlgremium war einhellig von dem Vorschlag begeistert“, so Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Insbesondere wird die Entwicklung neuer IT-Strukturen, Detektor- und Beschleunigertechnologie gefördert, die für eine nachhaltige Entwicklung der Teilchenphysik von zentraler Bedeutung sind. Die an den Forschungsstandorten vorhandene Infrastruktur wird verbessert und vernetzt und allen Partnern zur Verfügung stehen.

Die experimentellen Arbeitsgruppen der Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Kolanoski, Prof. Lohse) bringen ihre langjährige Erfahrung im Hardware- und Softwarebereich in den Verbund ein. Sie nutzen die räumliche Nähe zum DESY in Zeuthen bei Berlin, um sich am Aufbau eines Daten- und Analysezentrums zu beteiligen und an der vernetzten Datenanalyse im Rahmen des LHC-Experiments ATLAS teilzunehmen.

Zusätzlich werden sich die theoretischen Arbeitsgruppen (Prof.
Müller-Preußker, Prof. Plefka, Prof. Wolff) am Virtuellen Theorie-Institut engagieren, so dass eine enge Verzahnung der experimentellen und theoretischen Forschung an der Humboldt-Universität gewährleistet ist.

Der Large Hadron Collider LHC am CERN, ein dieses Jahr in Betrieb gehender Teilchenbeschleuniger, und der geplante Internationale Linearcollider ILC, werden mit bisher unerreichten Energien die Physik an der Teraskala erforschen (1 TeV= 1 Tera-Elektronenvolt, der Energiebereich, den die Forschung mit LHC und ILC erschließt). Mit diesen Großgeräten erhoffen sich Wissenschaftler Erkenntnisse über den Ursprung und die Wirkungsweise unserer Welt. Mit den Ergebnissen von LHC und ILC könnten Antworten auf die Fragen nach dunkler Materie, Energie oder dem Ursprung der Masse gefunden werden.

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