Wechselwirkungen kosmischer Strahlung: Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der RUB

Die Wechselwirkung hochenergetischer kosmischer Strahlung mit dem interplanetaren und interstellaren Medium wird die neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Theoretische Physik IV: Weltraum- und Astrophysik erforschen. Die Gruppe unter der Leitung von Dr. Andreas Shalchi wird ihre Arbeit am 1. Oktober 2006 aufnehmen. Eingerichtet wurde die Nachwuchsgruppe von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zunächst fünf Jahre.

Dr. Andreas Shalchi

Andreas Shalchi studierte an den Universitäten Ulm und Siegen und promovierte am Lehrstuhl Theoretische Physik IV bei Prof. Dr. Reinhard Schlickeiser. Nach Fertigstellung seiner Doktorarbeit, die mit dem Ruth Massenberg-Preis 2004 ausgezeichnet wurde, wechselte er an die University of Delaware (USA), wo er zusammen mit den Professoren J. W. Bieber und W. H. Matthaeus auf dem Gebiet der nichtlinearen Transporttheorie forschte. Diese nichtlinearen Diffusionstheorien konnten bereits einige Phänomene der Teilchenastrophysik, wie das beobachtete Verhältnis von sekundärer zu primärer kosmischer Strahlung oder die gemessenen Diffusionskoeffizienten in der Heliosphäre, erklären.

Integriert in den Sonderforschungsbereich

Diese Erfolge führten zu der Erwartung, dass die nichtlineare Transporttheorie, die im Rahmen der Emmy Noether Gruppe weiterentwickelt werden soll, weitere Rätsel der Natur lösen kann. Darüber hinaus ist der 30-jährige Leiter der Gruppe am H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System) Experiment beteiligt, dass sich mit der Detektion von hochenergetischen kosmischen Photonen beschäftigt. Die Nachwuchsgruppe soll außerdem in den Sonderforschungsbereich 591 (Universelles Verhalten gleichgewichtsferner Plasmen) integriert werden, was eine deutschlandweite Kooperation mit Plasmaphysikern erlaubt. In der Bochumer Emmy Noether Gruppe ist ab Januar 2007 noch eine Doktorandenstelle frei.

Emmy Noether Programm

Die Nachwuchsgruppe wird im Rahmen des Emmy Noether-Programms der DFG gefördert. Ziel des Programms ist es, herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, sich durch die verantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe zügig als Professorin oder als Professor zu qualifizieren. Voraussetzung für die Förderung sind herausragende wissenschaftliche Arbeiten und internationale Forschungserfahrung. Bei der Auswahl der Hochschule, an der sie ihre Nachwuchsgruppe einrichten, lässt die DFG ihnen freie Wahl. Benannt ist das Programm der DFG nach der in Erlangen geborenen Mathematikerin Emmy Noether (1882-1935).

Weitere Informationen

Dr. Andreas Shalchi, Emmy Noether-Nachwuchsgruppe, Lehrstuhl für Theoretische Physik IVder Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-23799, E-Mail: ate@tp4.ruhr-uni-bochum.de

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Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

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