Französische Physiker lösen Rätsel der zerbrechenden Nudeln

Zwei französische Physiker haben herausgefunden, warum Spaghetti immer in mehr als zwei Stücke zerbrechen, wenn man sie vor dem Kochen an beiden Enden anfasst und biegt. Die französischen Physiker Basile Audoly und Sébastien Neukirch lösten nach einem Bericht der ZEIT das Rätsel, das der Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman vor Jahren gestellt hatte.

Um wissenschaftlichen Kriterien zu genügen, mussten die Physiker den Versuchsaufbau leicht verändern. Statt Spaghetti an beiden Enden zu fassen und durchzubiegen, konzentrierten sie sich auf den kritischen Moment des ersten Bruchs: Danach schnellen die überdehnten Spaghetti zurück. Um diese Situation nachzubilden, klemmten sie ein Ende der Spaghetti fest und spannten das andere Ende zur Seite, allerdings nur so weit, dass die Nudel nicht brach. Anschließend ließen sie sie zurückschnellen. „Da entstehen enorme Beschleunigungen“, sagt Audoly. Statt einfach nur zurückzufedern, zersprang die Nudel in mehrere Stücke. Das plötzliche Zurückschnellen der Spaghetti löst Biegewellen aus, die durch die Spaghetti flitzen. Überlagern sich die Wellenberge, so ist die Nudel an einigen Stellen extrem gekrümmt. Dort bricht sie.

Die Arbeit wird in den Physical Review Letters erscheinen, der Topzeitschrift der Physik. Laut Theorie müsste jeder Bruch neue Biegewellen und Brüche auslösen. Warum das nicht passiert, wollen Audoly und Neukirch als Nächstes untersuchen.

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