Forschungsroboter im All

Im Blickpunkt der europäischen Planetenforschung: der Rote Planet Mars DLR/NASA

Nach dem von Problemen und Pannen überschatteten Flug der bemannten US-Raumfähre Discovery zur Raumstation ISS wird es in den kommenden Jahren eine Reihe internationaler Missionen zur Erforschung des Planeten Mars geben, bei denen unbemannte stationäre oder mobile Landegeräte eingesetzt werden. Diese Landegeräte werden mit Experimenten ausgerüstet, die verschiedene Untersuchungen weitgehend selbständig und autonom durchführen können. Mit einem neuen Forschungsprojekt, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit knapp einer Million Euro gefördert wird, entwickelt das Institut für Planetologie der Universität Münster unter Leitung von Prof. Dr. Elmar K. Jessberger in den kommenden zwölf Monaten eine in der Weltraumforschung bisher nicht eingesetzte Kombination analytischer Methoden bis zur Weltraumtauglichkeit.

Trotz erfolgreicher Mars-Missionen in der Vergangenheit ist das Wissen um den roten Planeten immer noch sehr lückenhaft. Prof. Jessberger geht davon aus, dass die Europäische Weltraumagentur ESA zum Üben weicher Mars-Landungen zunächst autonome Landegeräte auf dem Mond einsetzen wird. Aber auch bei der amerikanischen Weltraumbehörde NASA würden unbemannte Forschungsroboter den geplanten bemannten Landungen vorangehen. In beiden Fällen würden die Landegeräte mit weitgehend autonom arbeitenden Analysegeräten bestückt sein, die höchsten Ansprüchen an Auflösungsvermögen und Nachweisempfindlichkeiten genügen müssten.

Bei dem jetzt bewilligten Forschungsprojekt handelt es sich um eine Verbindung von „Laser Induzierter Plasma Spektrometrie“ (LIPS) mit der so genannten „Raman Spektroskopie“. Ein solches Gerät kann nach Angaben von Prof. Jessberger gleichzeitig zur quantitativen chemischen Element-Analytik, zur mineralogischen und zur organisch-chemischen Analytik im Weltraum verwendet werden. Zentrale Idee des Konzepts ist es, dass für alle Analysevorgänge ein und dasselbe optische Spektrometer einschließlich der Nachweisdetektoren und der gesamten Elektronik verwendet werden.

Für das Institut für Planetologie in Münster ist das jetzt bewilligte Mars-Projekt nach dem Merkur-Experiment bereits das zweite Großprojekt in einem Jahr. Prof. Jessberger : „Zusammen sind das rund 1,65 Millionen Euro für die Weltraumforschung in Münster“.

Media Contact

Norbert Frie idw

Weitere Informationen:

http://ifp.uni-muenster.de/

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