Verschränkte Photonen überlisten die Gesetze der Optik

Mit konventionellen Mikroskopen können Proben nicht beliebig vergrößert werden, denn die Beugungsgrenze limitiert das Auflösungsvermögen in Abhängigkeit von der Wellenlänge.

Die Wissenschaftler haben nun Photonensysteme so manipuliert, dass sie sich wie Teilchen mit einer kürzeren Wellenlänge verhalten. Das Team um Anton Zeilinger von der Universität Wien verschränkte vier Photonen miteinander, die Wissenschaftler um Aephraim Steinberg von der University of Toronto drei.

Die verschränkten Photonen bilden in der Folge ein quantenmechanisches System aus, das die drei- bzw. vierfache Energie eines Einzelphotons – auch bei räumlicher Trennung – besitzt. Da sich die Energie und die Wellenlänge eines Photons umgekehrt proportional zueinander verhalten, folgt, dass sich die „Drillinge“ beziehungsweise „Vierlinge“ wie diskrete Teilchen mit einem Drittel oder einem Viertel der Wellenlänge eines Einzelphotons verhalten. Damit wird die Beugungsgrenze konsequent zu kürzeren Wellenlängen verschoben.

Mögliche Anwendungen liegen in der Zukunft beispielsweise in optimierten Mikroskopen und in verbesserten optischen Speichermedien.

Universität Wien, Institut für Experimentalphysik
Herr Prof. Anton Zeilinger
Tel.: +43 (0)1 4277 51201
Boltzmanngasse 5
A-1090 Wien
zeilinger-office@exp.univie.ac.at

Media Contact

NeMa News

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer