Status und Perspektiven der Astronomie in Deutschland 2003-2016

Der Weg zu den Sternen – Status und Perspektiven der Astronomie und Astrophysik in Deutschland 2003 – 2016. DFG legt neue Denkschrift vor.

Die moderne astronomische Forschung befasst sich mit faszinierenden Fragen: Wie ist das Universum entstanden? Welchem Schicksal geht es entgegen? Wie bilden sich Sterne, Galaxien und Schwarze Löcher? In den letzten Jahren wurden bei der Beantwortung dieser Fragen außerordentliche Fortschritte erreicht. Gleichzeitig haben technische Innovationen neue Fenster ins All aufgestoßen, die weitere überraschende Entdeckungen und Erkenntnisse versprechen. Die bisher erzielten Fortschritte sind bahnbrechend und stoßen häufig auf großes öffentliches Interesse. Deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an diesen Erfolgen mitbeteiligt. Im internationalen Verbund leisten sie in vielen Bereichen astrophysikalischer Forschung hervorragende Arbeit.

Nach 1962 und 1987 legt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nun zum dritten Mal eine Denkschrift zur Astronomie vor. Sie wurde vom Rat Deutscher Sternwarten erarbeitet und identifiziert auf der Basis einer Bestandsaufnahme die wichtigsten Schwerpunkte astrophysikalischer Forschung der nächsten 10 bis 15 Jahre. Zugleich werden Empfehlungen gegeben, deren Umsetzung dazu beitragen soll, dass deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch künftig in diesem stark international vernetzten Feld eine wichtige Rolle spielen. Damit richtet sich die Denkschrift nicht nur an ein Fachpublikum, sondern auch an die politischen Entscheidungsträger in Bund und Ländern.

Die Autoren haben die Entstehung und Entwicklung des Universums als Ganzem, die Erforschung von Galaxien und Schwarzen Löchern sowie von Sternen und Planetensystemen als wichtigste Themen der Zukunft identifiziert. Konkrete Aufgabenstellungen sind hierbei unter anderem die Bestimmung der exakten Geometrie des Universums, die Entdeckung der ersten Galaxien und die Entstehung von Planetensystemen. Auch die Suche nach biologischer Aktivität auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems ist dabei eine interessante Zielsetzung.

Die neue Denkschrift gliedert sich in fünf Kapitel. Auf eine allgemeinverständliche Einführung in die aktuelle Entwicklung der Astrophysik folgt die Beschreibung derjenigen Forschungsschwerpunkte, die nach der Einschätzung der Autoren die wichtigsten Themen zukünftiger Forschung darstellen. Im dritten Teil werden die Observatorien und Projekte vorgestellt, welche die Astrophysik in den kommenden zwei Jahrzehnten prägen werden. Das vorletzte Kapitel diskutiert die Struktur der astronomischen Forschung in Deutschland. Dabei wird besonders hervorgehoben, dass deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einigen Bereichen Forschung auf Weltklasseniveau betreiben. Der letzte Teil umfasst eine Reihe von Empfehlungen, deren Umsetzung die Beteiligung deutscher Astronomen und Astrophysiker an internationalen Forschungsprojekten auch weiterhin sicherstellen soll.

Die Empfehlungen sind in zwei Kategorien aufgeschlüsselt. Als „golden bullets“ werden die Projekte bezeichnet, von denen sich die Autoren zentrale Erkenntnisse in den definierten Kernbereichen, wie der Entstehung des Universums oder der Erforschung von Galaxien versprechen. Die Beteiligung deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an diesen Initiativen wird als absolut notwendig erachtet. Auch die Empfehlungen zum Ausbau der technologischen Infrastruktur werden von den Autoren nach wissenschaftlicher Bedeutung, finanziellem Aufwand und zeitlicher Größenordnung eingestuft. Sie fordern, den universitären Sektor der astrophysikalischen Forschung zu konsolidieren und weiter zu stärken, sowie die Verbundforschung optimal auszustatten. Gleichzeitig plädieren sie dafür, die Maßnahmen zur Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu ergänzen und die bisher unternommenen Schritte zur Förderung der nationalen und internationalen Vernetzung weiter auszubauen.

Weiterführende Informationen

Nähere Information: Dr. Stefan Krückeberg, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel.: 0228 / 885 2477, E-Mail: Stefan.Krueckeberg@dfg.de. Rezensionsexemplare: Heike Klebe, Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel.: 0228 / 885-2109, E-Mail: Heike.Klebe@dfg.de.

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Dr. Stefan Krückeberg DFG

Weitere Informationen:

http://www.dfg.de

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