Robotische Wartungssysteme für die Raumfahrt

Für die Nutzung Robotischer Wartungssysteme in der Raumfahrtindustrie hat sich ein europäisches Wissenschaftertrio ausgesprochen. Gegenüber bemannten Wartungsmissionen, die derzeit nur bei wirklich wertvollen Systemen wie dem Hubble Space Telescope Sinn ergeben, würde das deutliche Kostenvorteile bringen.

Beispielweise könnten Kommunikationssatelliten gewartet und neu betankt werden, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Robotisches On-Orbit-Service (OOS) sei nicht nur wirtschaftlich möglich, sondern essenziell, so Alex Ellery vom Surrey Space Center und die Deutschen Raumfahrttechniker Jörg Kreisel und Bernd Sommer im Journal Acta Astronautica.

Robotische Systeme könnten bei Bedarf Wartungsaufgaben in verschiedenen Erdorbits bis hin zu geostationären Satelliten durchführen. Das kann eine Reparatur von Systemen ebenso umfassen wie ein Nachtanken, wenn der Treibstoff für die Steuerungsdüsen eines Satelliten zur Neige geht. OOS-Systeme seien die einzige Möglichkeit, die Auswirkung von Ausfällen bei Satelliten sinnvoll zu lindern, so die Raumfahrttechniker. Derzeit befasse sich die kommerzielle Raumfahrt primär mit Erd-orientierten Aufgaben, etwa in Form von Fernseh- und Kommunikationssatelliten. „OOS stellt die erste weltraumbasierende Geschäftsmöglichkeit dar, die der Raumfahrtindustrie selbst dient“, meinen die Forscher.

Dass Reparaturen im Orbit möglich sind, wurde bereits experimentell gezeigt, speziell im Projekt Orbital Express der US-amerikanischen Defense Advanced Research Projects Agency und der NASA. Im Frühjahr 2007 wurden in Tests mit den Satelliten ASTRO und NEXTSat entsprechende Manöver wie das Andocken eines Wartungssatelliten am anderen Raumfahrzeug und Tätigkeiten wie ein Betanken mit Flüssigkeit simuliert.

Die praktische Umsetzung entsprechender Service-Systeme wäre nach Ansicht der Wissenschaftler aus wirtschaftlichen Gründen essenziell. Skepsis gegenüber robotischen Service-Systemen koste der Raumfahrtindustrie große Summen. „Es gibt wenige Industrien, die ohne Vorkehrungen für Reparaturen und Upgrades bereit wären, hunderte Mio. Dollar für aufwändige, langlebige Systeme auszugeben“, zitiert NewScientist die Raumfahrttechniker.

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Thomas Pichler pressetext.deutschland

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