100 Megabit pro Sekunde für 100 Millionen Nutzer

Der Zukunftsfonds des Landes Berlin fördert ein neues Verbundprojekt zwischen Berliner Forschungseinrichtungen und mittelständischen Unternehmen / TU Berlin erhält 800 000 Euro

Seit dem Jahr 2005 werden die Forderungen nach höheren Datenraten

Glasfaserbasierter Nachrichtenübertragungssysteme von 10 Gigabit über 40 Gigabit bis zu 100 Gigabit pro Sekunde und pro Kanal in den einschlägigen Foren der optischen Industrie wie der Optoelectronic Industry Development Association (OIDA), dem Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) und dem Optical Internet Working Forum (OIF) diskutiert.

Im Augenblick läuft ein Standardisierungsverfahren für die Glasfaserbasierte Nachrichtenübertragung von 100 Gigabit pro Sekunde der „High Speed Study Group“ des IEEE. Ende 2008 soll es abgeschlossen werden.

Vor diesem Hintergrund wurde das neue Forschungsprojekt „100 x 100 Optics“ ins Leben gerufen. In diesem Projekt, dessen Förderung aus dem Zukunftsfonds Berlin jetzt bewilligt wurde, werden Konzepte, Technologien und Prototypen, sowohl für optische Breitbandnetze, Module und Komponenten im Endbenutzerbereich (Telefon, Internet, Fernseher) als auch Optik zwischen Computerkomponenten entwickelt. Der Zukunftsfonds ist das strategische technologiepolitische Förderinstrument des Landes Berlin. Die Landesmittel werden kofinanziert durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Bewilligungen aus dem Zukunftsfonds erfolgen durch die TSB Technologiestiftung Berlin.

In diesem Projekt trägt das TU-Institut für Festkörperphysik mit seinem Nanophotonikzentrum unter der Leitung von Professor Dr. Dieter Bimberg dazu bei, neuartige, extrem schnelle, extern modulierte Halbleiterlaser im Wellenlängenbereich bei 1300 Nanometern für Wellenlängen-Multiplexing bei 100 Gigabit pro Sekunde für den zukünftigen entsprechenden Ethernet-Standard für die digitale Datenübetragung zu erforschen und zu realisieren. Die TU Berlin wird dabei erstmals Quantenpunktbasierte Distributed-Feedback-Laserquellen (DFB) mit hoher Temperaturstabilität entwickeln. DFB-Laser zeichnen sich durch eine stabile Wellenlänge und schmale Linienbreite aus und machen es möglich, Laserquellen kostengünstig und in großer Stückzahl herzustellen.

Das zweite große Teilprojekt der TU Berlin innerhalb dieses Konsortiums konzentriert sich auf Optik zwischen Computerkomponenten. Hier sollen oberflächenemittierende Laser zur Überwindung des Nadelöhrs zwischen Prozessor und externem Arbeitsspeicher eines Rechners und der Verbindung einzelner Komponenten auf einem Board eingesetzt werden. Die langjährige Erfahrung der TU Berlin bei der Entwicklung entsprechender Bauelemente, welche ursprünglich mit Mitteln des Landes Berlin entwickelt wurden, wird hier von großem Nutzen sein.

1,8 Millionen Euro fließen in dieses Projekt, davon 800 000 Euro an die TU Berlin. In dem Vorhaben werden zwei regionale mittelständische Unternehmen „U2T Photonics“ und „Merge Optics“ mit zwei Berliner Forschungsstätten vernetzt. Damit ist ein effizienter Transfer des Know-hows, das innerhalb des Projektes erworben wird, in innovative Produkte gewährleis-tet. Die beiden Forschungseinrichtungen – TU Berlin und das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut Berlin werden so nachhaltig als Entwicklungsstätten für optoelektronische Bauteile genutzt. Damit werden die Unternehmen gestärkt und zusätzliche Arbeitsplätze in Hightech-Bereichen geschaffen.

Die TU Berlin wird mit diesem Projekt ihre führende Stellung auf dem Ge-biet ultra-schneller Bauelemente für die Photonik-Industrie weiter ausbauen können.

Seit 2001 hat die TU Berlin aus dem Zukunftsfonds Berlin Fördermittel in Höhe von insgesamt 4,54 Millionen Euro erhalten. Diese Mittel wurden bewilligt, um Teilprojekte in insgesamt zehn großen Verbundprojekten in den Bereichen Verkehrstechnik, Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Optische Technologien zusammen mit Unternehmen und weiteren Forschungseinrichtungen durchzuführen.

Damit gehört die TU Berlin zu den Einrichtungen, die mit die meisten Mittel aus dem Zukunftsfonds empfängt und liegt auf Platz 2 nach der Berliner Charité. Dies belegt zum einen, dass die TU Berlin ein wichtiger Partner der Berliner Industrie ist. Die Universität spielt damit in vielen anspruchsvollen Forschungs- und Entwicklungs-Verbundprojekten eine wesentliche Rolle. Zum anderen zeigt dies die Kompetenz der TU Berlin, anspruchsvolle Verbundprojekte mit komplexen Arbeits- und Zeitplänen zu managen und in diesen Projekten mit Unternehmen und anderen Forschungseinrichtungen zu kooperieren.

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Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Prof. Dr. Dieter Bimberg, Institut für Festkörperphysik, Hardenbergstraße 36, 10623 Berlin, Tel.: 030/314-2 27 83, E-Mail: bimberg@physik.tu-berlin.de,
Dr. Christian Hammel, TSB Technologiestiftung Berlin, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin, Tel.: 030/46 30 25 59, Fax: -30 24 44

E-Mail: hammel@technologiestiftung-berlin.de

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