Videoinhalte optimal online vermarkten – Fraunhofer IAIS auf der dmexco 2012

Bewegtbild im Web wird für die digitale Wirtschaft immer wichtiger. Medienunter­nehmen nutzen Videoportale oder eigene Mediatheken für die Zweitverwertung von Inhalten oder möchten zusätzliche Informationen auf dem »Second Screen« anbieten. Der Konkurrenzkampf um das Suchmaschinenranking von Videos wächst, denn die Wahrscheinlichkeit, mit einem Video auf einem der obersten Plätze in Suchmaschinen gerankt zu werden, ist wesentlich höher als mit einer rein textbasierten Webseite.

Neue Technologien und Tools rund um die bessere Auffindbarkeit und eine höhere Zufrie­den­heit der Nutzer machen die Vermarktung von Videoinhalten über das Web jetzt noch effizienter. Der Schlüssel dazu ist eine automatische Spracherkennung, die Videos mit wichtigen Informationen ausstattet und damit besser online nutzbar macht.

Video SEO – Gefunden werden und Reichweite schaffen

Die Top-Plätze in Suchmaschinen sind hart umkämpft. Was viele nicht wissen: Videos werden höher gerankt als textbasierte Webseiten. Damit Anbieter von Videos im Web von hohen Suchmaschinenrankings profitieren können, sollten die Clips für Suchma­schinen optimiert sein. »Wir optimieren Videos mit unserer automatischen Sprach­er­kennung«, sagt Angelika Pauer, Mitarbeiterin am Fraunhofer IAIS. »Unsere Software analysiert die Tonspuren in Videos, wandelt sie in Text um und extrahiert vollauto­matisch Schlagworte. Diese zusätzliche Beschreibung führt dazu, dass Videos ähnlich wie Textwebseiten auffindbar sind.«
Video Search – Das richtige Video finden

Sind sie auf einer Webseite angekommen, wollen Internetnutzer schnell die gewünsch­ten Informationen finden – das gilt auch für Videoinhalte. Die »Video-Search-Technolo­gie« von Fraunhofer IAIS erleichtert es Nutzern, die Videos zu finden, die exakt zum Suchwort passen. Dazu werden – wie bei der Video SEO – die Tonspuren in Text umgewandelt. Dies generiert eine zusätzliche Beschreibung der Videoinhalte und macht sie über eine Schlagwortsuche durchsuchbar. Im Praxiseinsatz ist die Funktion unter anderem im Online-Videolexikon der TV-Sendung »Galileo« (www.galileo-videolexikon.de).

In Clip Search – Videoausschnitte suchen und weiterempfehlen

Die Lösungen des Fraunhofer IAIS gehen sogar noch einen Schritt weiter in die Tiefe. Mit einer Suche nach Schlagworten im Clip können Nutzer direkt an konkrete Stellen springen und Ausschnitte über Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Twitter weiterempfehlen. »Das ist ein großer Vorteil für Mediatheken, die oft damit zu kämpfen haben, dass sie nicht genug Reichweite erlangen. Unser Tool ermöglicht die direkte Verlinkung mit Social-Media-Plattformen und damit eine größere Streuung der Inhalte über das Internet«, betont Pauer.

Smart Recommendation – Optimale Empfehlungen geben

Ziel der Anbieter von Videoportalen oder Mediatheken ist es vor allem, die Nutzer lange auf der eigenen Webseite zu halten und somit die Nutzerbindung zu stärken. Das kann zum einen durch optimale Suchfunktionen erreicht werden – aber auch die richtigen Empfehlungen tragen dazu bei, dass Interessierte länger auf der Seite verweilen und weitere Inhalte durchstöbern. Die Smart-Recommendation-Technologie führt dazu vollautomatisch Content- und Nutzerinformationen in optimalen Empfehlungen zusammen. Bei Sendungen mit mehreren Themen (Talkshows, Magazine etc.) können zum Beispiel zu jedem Thema passende Empfehlungen angezeigt werden. Außerdem können Feedback und Verhalten von Nutzern in die Empfehlung einfließen.

Mid Roll Ad Insertion – Werbung zum richtigen Zeitpunkt schalten

Der richtige Einsatz von Werbung ist eine weitere Voraussetzung für eine längere Verweildauer auf einem Videoportal. »Werbung in Videos ist für Portalanbieter eine wichtige Einnahmequelle geworden. Allerdings dürfen sich die Nutzer durch das Einblenden von Werbespots oder -Bannern innerhalb der Clips – so genannte ‚Mid Rolls’ – nicht gestört fühlen«, weiß Pauer. »Ansonsten ist die Gefahr hoch, dass die Nutzer das Video unterbrechen und die Webseite verlassen.« Die »Mid Roll Ad Insertion«-Technologie des Fraunhofer IAIS findet geeignete Stellen zur Werbeunterbrechung automatisch. An passenden Stellen erfolgen ein visueller Schnitt und ein Wechsel auf Audio-Segmentebene.

Second Screen Synchonisation – Zuschauer auf allen Bildschirmen binden
Besonders TV-Unternehmen setzen auf die Mehrwerte, die das Internet ihren Zuschauern bietet. Über die Weiterverwertung der TV-Inhalte in Mediatheken und Informationsangeboten über die Webseiten der Sender verschmelzen die Grenzen zwischen den Medien immer mehr. »Jetzt geht es nicht mehr nur darum, dass Fernsehsender ein Online-Angebot haben, das für sich steht«, sagt Pauer. »Vielmehr können die Unternehmen mit Lösungen zur Synchronisierung von Fernsehsendungen mit Web-Services in Echtzeit zusätzliche Informationen und Angebote auf dem ‚Second Screen’ platzieren.« Die »Second-Screen-Sync«-Technologie ermöglicht das Ausspielen von Inhalten auf PC, Tablet und Smartphone synchron zum laufenden TV-Programm. Die Software findet automatisch vorher definierte Stellen, an denen ein bestimmter Inhalt auf dem Second Screen ausgestrahlt werden soll. Dadurch kann zum Beispiel ein Produkt, das im Fernsehgerät zu sehen ist, parallel direkt zum Verkauf angeboten werden. Der Second Screen bietet außerdem Raum für zusätzliche Werbeplätze.

Alle Lösungen live auf der dmexco

Das Team des Fraunhofer IAIS präsentiert alle Lösungen rund um die Vermarktung von Video-Content über das Web sowie die Technologie der automatischen Spracherken­nung auf der dmexco vom 12. bis 13. September 2012 in Halle 7, Stand B059.

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Katrin Berkler Fraunhofer-Institut

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