Solarmodul aus organischer Photovoltaik besteht Stresstest

Organische Photovoltaik: Mit der Rolle-zu-Rolle Beschichtungsanlage am Fraunhofer ISE lassen sich Produktionsgeschwindigkeiten von mehreren Metern pro Minute erreichen. ©Fraunhofer ISE/Foto: Thomas Klink

Ein voll flexibles Solarmodul mit einer Fläche von rund 90 Quadratzentimetern steht im Mittelpunkt des Messeauftritts des Fraunhofer ISE auf der LOPEC – Internationale Fachmesse und Kongress für gedruckte Elektronik.

Das Modul kommt ohne das sonst in der organischen Photovoltaik verwendete Indium-Zinn-Oxid (ITO) aus und ist dadurch kostensparend. Eine Barriere-Folie sorgt für eine stabile Versiegelung, und die im Modul eingesetzten Zellen haben die so genannte Feuchte-Wärme-Prüfung für Dünnschicht-Photovoltaik erfolgreich bestanden. Die LOPEC findet vom 26.-28. Mai in München statt.

Unter Einsatz einer Rolle-zu-Rolle Produktionsanlage arbeiten die Freiburger Forscher an einem Fertigungsverfahren, das zum Ziel hat organische Photovoltaik in Form großflächiger Folien kosteneffizient herzustellen.

Alle Schichten, mit Ausnahme der Metallelektroden, wurden auf dieser Anlage am Fraunhofer ISE gefertigt. Das Aufbringen der Silberfinger für die Kontaktierung der Vorderseite erfolgte durch Siebdruck, in Kooperation mit und im Technikum des Industriepartners Thieme. Das Modul ist mit einer Barriere-Folie versiegelt und damit voll flexibel.

»Wir haben unsere organischen Solarzellen mehreren Tests unter kontinuierlicher Beleuchtung unterzogen, mit erfreulichen Ergebnissen, die eine Langzeitstabilität von acht und mehr Jahren erwarten lassen«, so Dr. Uli Würfel, Leiter der Abteilung Farbstoff- und Organische Solarzellen am Fraunhofer ISE.

»Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Produktreife für diese Solarzellentechnologie, die aufgrund ihrer Flexibilität ganz neue Anwendungen für die solare Stromgewinnung erschließen lässt.«

Bei der Feuchte-Wärme-Prüfung werden Solarzellen oder -module 1000 Stunden lang bei 85°C und 85% relativer Luftfeuchtigkeit geprüft. Bei dieser beschleunigten Alterung haben die flexiblen organischen Solarzellen aus dem Labor der Fraunhofer-Forscher weniger als fünf Prozent Leistungsverlust gezeigt.

Der Stand des Fraunhofer ISE auf der Messe LOPEC befindet sich in Halle B0 108. Mehr Information über die Messe, die am 27./28. Mai in München stattfindet (Kongressbeginn bereits 26. Mai): http://www.lopec.com

http://www.ise.fraunhofer.de

Media Contact

Karin Schneider Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer