Neue Ergebnisse aus der Triebwerks- und Raumfahrtforschung der BTU werden auf der ILA präsentiert

Mit dabei sind die Triebwerkstechnik-orientierten Lehrstühle von den Professoren Kühhorn, Bestle und Berg mit ihren aktuellen Ergebnissen aus der Triebwerksforschung sowie Prof. Egbers vom Lehrstuhl Aerodynamik und Strömungslehre.

Der Lehrstuhl für Strukturmechanik und Fahrzeugschwingungen von Prof. Kühhorn präsentiert Forschungsergebnisse aus den Bereichen Schwingungen integraler Triebwerksverdichterlaufräder sowie eines neuartigen, vollparametrisierten Gesamttriebwerksmodellierungskonzepts für die Pre-Design-Phase zukünftiger Flugtriebwerke. Die Bearbeitung zugehöriger Projekte erfolgt in enger Kooperation mit dem im Brandenburgischen Dahlewitz ansässigen Triebwerkshersteller Rolls-Royce Deutschland. Eines der wesentlichen Ziele der Projekte ist es, das Know-How des Lehrstuhls auf den Gebieten FE-und CFD-Simulation sowie der Versuchstechnik zu nutzen, einen Beitrag zur Entwicklung umweltfreundlicherer und gleichzeitig leistungsfähigerer Flugtriebwerke beizusteuern. Des weiteren wird ein neu entwickelter, innovativer 3-Blatt-CFK-Verstellpropeller für den Einsatz in Ultraleichtflugzeugen präsentiert, welcher in Kooperation mit einem mittelständischen Unternehmen entsteht. Hierbei konnte durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen Konstruktion und Fertigung von Prof. Viehweger sowie der Juniorprofessur für Modellierung und Optimierung, insbesondere im Bereich der Aeroakustik (Prof. Sarradj) sowohl der Schub erhöht, die Gesamtmasse verringert als auch die Wartung und Instandhaltung signifikant verbessert werden.

Um den steigenden Ansprüchen an moderne Triebwerke hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz entsprechen zu können, werden verbesserte Entwurfsmethoden benötigt. Im Rahmen von nationalen und europäischen Forschungsprogrammen entwickelt der Lehrstuhl Technische Mechanik und Fahrzeugdynamik von Prof. Bestle dazu in Zusammenarbeit mit Rolls-Royce Deutschland integrierte Entwurfsprozesse. Wesentliche Bestandteile sind eine geeignete mathematische Beschreibung der Triebwerksbauteile, eine Problemformulierung als Mehrkriterienoptimierung, sowie die Integration zertifizierter Analyseprogramme in einen automatisierten Gesamtprozess.

Beispiele, die auf der ILA dargestellt werden, zeigen deutlich verbesserte Entwürfe bei verkürzten Entwicklungszeiten.

Ein Highlight des Standes ist die Ausstellung des zwar optisch kleinen Geoflow-Experimentes, das jedoch am 7. Februar 2008 zusammen mit dem europäischen Modul Columbus mit einem Shuttle zur ISS geflogen war und wieder an die BTU Cottbus zurück gekommen ist. Mit Hilfe dieser kompakten und flugtauglichen Versuchsanordnung können im Weltall wichtige Grundlagenerkenntnisse aus dem Bereich der Geophysik gewonnen werden. Das sogenannte GeoFlow Experiment der BTU Cottbus untersucht die Strömungen in einem Kugelschalsystem unter zentralsymmetrisch simulierter Schwerkraft. Die Wissenschaftler des Lehrstuhls Aerodynamik und Strömungslehre erhoffen sich dadurch Rückschlüsse auf die Vorgänge im Inneren der Erde. Auf der diesjährigen ILA kann das Geoflow-Experiment der BTU besichtigt werden. Ein zweiter Flug zur Raumstation mit diesem Experiment ist für November 2010 mit dem ATV II auf Ariane 5 geplant.

Die Technologietransferstelle der BTU stellt ein von ihr initiiertes F&E-Projekt mit der Engineering Cooperation Center GmbH (ecc) Cottbus vor. Ziel des gemeinsamen Projektes war es, eine innovative Lösung zum Einsatz von universellen Bodenprüfgeräten für Turbinentriebwerke in der Luftfahrttechnik zu finden. Die Projektaktivitäten führten nicht nur zu einem marktfähigen Produkt, sondern wurden regional und überregional verwertet, so dass auch ein dauerhafter Arbeitsplatz entstand.

Media Contact

Katrin Juntke idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-cottbus.de

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