Innovative Materialien aus dem Saarland auf der MATERIALICA 2011

Dazu zählen zum Beispiel Exponate für druckbare Elektronik auf Silberbasis, Exponate mit Antireflexbeschichtungen sowie mit Beschichtungen, die den Wirkungsgrad von Dünnschicht-Solarzellen erhöhen. Darüberhinaus stellt das INM federführend das europäische Netzwerk +composites für den deutschsprachigen Raum vor. Fachvorträge zum Thema druckbare Elektronik sowie zu tribologischen Systemen runden die Beiträge des INM ab.

Das INM auf der MATERIALICA: 18.-20. Oktober, Halle A6, Stand 3, Smart Materials, SchauPlatz Nano.

Mit insgesamt vier Exponaten zeigt das INM seine neuesten
Entwicklungen:
Erhöhte Transmission für Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Anlagen durch Antireflex

Beim Einstrahlen des Sonnenlichtes auf Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Anlagen geht rund ein Zehntel durch Reflexion an der schützenden Glasschicht verloren. Das reduziert den Wirkungsgrad solcher Anlagen. Das am INM neu entwickelte Einschicht-System erhöht als Antireflexschicht den Transmissionswert für Licht im sichtbaren und nahen Infrarot Bereich um über fünf Prozent.

Erhöhter Wirkungsgrad bei CIGS-Solarzellen

Korrosion und geringe Isolation zwischen Substrat und Trägermaterial bewirken neben anderen Einflüssen einen geringen Wirkungsgrad bei CIGS-Solarzellen. Die am INM entwickelte glasartige Schicht wirkt als Eisendiffusionssperre und verhindert somit die Korrosion und Oxidation des Trägers. Gleichzeitig funktioniert die Barriere als Isolationsschicht und reduziert ungewollte elektrische Ströme vom Absorber zum Träger. Beide Funktionen erhöhen den Wirkungsgrad metallbasierter CIGS-Solarzellen auf bis zu 13 Prozent.

Einstufiges Photolithografie-Verfahren für druckbare Elektronik

Mit einem einstufigen Photolithografie-Verfahren lassen sich insbesondere auf Kunststofffolien Silberleiterbahnen auftragen. Durch Aufbringen eines farblosen Silberkomplexes und passgenauer Photomaske lassen sich feinste Leiterbahnen im Größenbereich von wenigen Mikrometern produzieren. Der „Live-Demonstrator“ aus dem INM erzeugt solche Folien ohne zusätzliche Prozessschritte, wie zum Beispiel thermische Nachbehandlung oder lift off.

Druckbare Elektronik: Kostengünstige Herstellung von strukturierten transparenten leitfähigen Schichten

Transparente leitfähige Oxidschichten, so genannte TCO (transparent conducting oxides) werden vor allem als transparente Elektroden in Flachbildschirmen oder touch screen panels und als Infrarot-reflektierende Materialien eingesetzt. Durch ein spezielles Tiefdruckverfahren stellen die Wissenschaftler am INM strukturierte ITO (In2O3:Sn) Schichten in einem Ein-Schritt Prozess kostengünstig her. Dabei verwenden sie ein nasschemisches Herstellungsverfahren: eine Dispersion aus ITO-Nanopartikeln in einem Lösungsmittel wird als „Tinte“ mittels Druckverfahren auf Folien oder andere flexible Substrate aufgebracht. Im Gegensatz zu den üblichen Herstellungsverfahren, wie zum Beispiel Hochvakuumtechniken fällt die Produktion über den Sol-Gel-Prozess deutlich kostengünstiger aus, da mehrstufige Strukturierungen über Ätzverfahren wegfallen.

„+ composites“ – Komposittechnologien regional und international
Das INM stellt im Rahmen der MATERIALICA das Netzwerk +composites vor.
+composites wird von der EU gefördert. Es dient der Wirtschaftsförderung in der Region Nordwesteuropa und vernetzt mittelständische Firmen und Einrichtungen aus Belgien, Frankreich, Luxemburg und Deutschland. Organisationen, deren Arbeitsschwerpunkt bereits im Bereich Verbundmaterialien liegt oder die den Technologiesprung in diesen Bereich planen profitieren von +composites. Federführend für den deutschsprachigen Raum entwickeln Mitarbeiter am INM dafür eine Business Intelligence Plattform mit Newslettern und Trainingsmodulen rund um das Thema Komposittechnologien. Außerdem organisiert das INM lokale Informationsveranstaltungen für saarländische Unternehmen aus der Region und regionübergreifende Studienbesuche die zum Netzwerken mit Firmen beitragen.

Ansprechpartner:

Dr. Peter W. de Oliveira
INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien gGmbH
Tel: (+49) 681 9300 148
Peter.Oliveira@inm-gmbh.de
Anprechpartner +composites:
Dr. Cenk Aktas
INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien gGmbH
Tel.: (+49) 681 9300 279
Cenk.Aktas@inm-gmbh.de
Das INM erforscht und entwickelt Materialien – für heute, morgen und übermorgen. Chemiker, Physiker, Biologen, Material- und Ingenieurwissenschaftler prägen die Arbeit am INM. Vom Molekül bis zur Pilotfertigung folgen sie den wiederkehrenden Fragen: Welche Materialeigenschaften sind neu, wie untersucht man sie und wie kann man sie zukünftig nutzen?

Das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien gGmbH mit Sitz in Saarbrücken ist ein international sichtbares Zentrum für Materialforschung. Es kooperiert wissenschaftlich mit nationalen und internationalen Instituten und entwickelt für Unternehmen in aller Welt. Das INM ist ein Institut der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. und beschäftigt rund 190 Mitarbeiter. Seine Forschung gliedert sich in die drei Felder Chemische Nanotechnologie, Grenzflächenmaterialien und Materialien in der Biologie.

Media Contact

Dr. Carola Jung idw

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