ILA 2016: Keramikrotor fliegt effizienter

Turbinenrotor aus Hochleistungskeramik Fraunhofer IKTS

Der Turbinenrotor entstand im Rahmen des MAVO-Projekts »TurboKeramik« für eine Capstone Mikrogasturbine.

Dafür haben fünf Fraunhofer-Institute (IFF, IKTS, SCAI, IWS, IPK) in den letzten vier Jahren eine anforderungsgerechte Keramik, ein belastungsgerechtes Rotordesign sowie das notwendige Metall-Keramik-Verbindungskonzept, wirtschaftliche Fertigungsverfahren und eine entsprechende Testumgebung entwickelt.

Durch die entwickelte Hochleistungskeramik kann der Wirkungsgrad von Gasturbinen signifikant gesteigert werden. Aufgrund der Hochtemperaturstabilität des Werkstoffs können die Turbineneintrittstemperatur erhöht und zugleich der Kühlluftbedarf erheblich reduziert werden.

Eine Verringerung von Spaltverlusten ist durch einen – im Vergleich zu Nickel-Basis-Legierungen – hohen E-Modul und die geringe Wärmeausdehnung der Keramik möglich. Das Ansprechverhalten von bewegten Keramikbauteilen kann im Vergleich zu konventionellen Turbinenbauteilen spürbar verbessert werden. Dies wird durch die niedrige Dichte der Keramik möglich, die zwischen der von Aluminium und Titan liegt.

Die vielen Vorteile von Keramiken gegenüber Nickel-Basis-Legie­rungen sind vor dem Hintergrund anhaltender Forderungen nach CO2-Reduktion, Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung von großer Relevanz. Der TurboKeramik-Rotor wurde in Tests mit Drehzahlen bis 120 000 min-1 belastet.

Im realen Turbinenprozess wurde gezeigt, dass Hochleistungskeramiken für die hohen dynamischen und thermischen Werkstoffanforderungen in Turbinen geeignet sind.

Damit ist die Grundlage für den Einsatz von Keramiken in zahlreichen Anwendungen in hoch belasteten Umgebungen geschaffen. So wird der Anteil von Keramik-Bauteilen in fliegenden und stationären Turbinen, Turboladern, Pumpen- und Verdichtern usw. in den kommenden Jahren stetig steigen.

Besuchen Sie uns auf dem Gemeinschaftsstand der Luftfahrtregion Berlin-Brandenburg:
ILA Berlin Air Show, Halle 3, Stand 413a
1. bis 4. Juni 2016, täglich 10.00 bis 18.00 Uhr

Ihr Ansprechpartner:
Sascha Reinkober | Telefon: +49 30 39006-326 | E-Mail: sascha.reinkober@ipk.fraunhofer.de

http://www.ipk.fraunhofer.de

Media Contact

Steffen Pospischil Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer