Brennstoffzellen zur dezentralen Energieversorgung – eine Alternative zu Großkraftwerken?

1. Pressekonferenz: 04. April, 11 bis 12 Uhr, Halle 27, B66
Elektromobilität: Welche Rolle spielt der Wasserstoff?
2. Pressekonferenz: 05.April, 11 bis 12 Uhr, Halle 27, B66 Dezentrale Energieversorgung – ein Kraftwerk in jedem Keller?

Über 120 Aussteller aus 20 Ländern präsentieren sich auf Europas größter Messeplattform zu Wasserstoff und Brennstoffzellen. Nach den jüngsten Vorkommnissen in Kernkraftwerken in Japan werden die Möglichkeiten einer sicheren und dezentralen Energieversorgung mit stationären Brennstoffzellen auf dem Gemeinschaftsstand auf ein besonderes Interesse stoßen. Erstmals erhalten die Messebesucher die Gelegenheit, auf dem Ride-&-Drive-Gelände östlich von Halle 27 Brennstoffzellen-Fahrzeuge selbst zu „erfahren“.

Dezentrale Energieversorgung – ein Kraftwerk in jedem Keller?
(E51)
Strom und Wärme direkt im Haus dezentral zu erzeugen – damit beschäftigen sich führende Energieversorger zusammen mit Brennstoffzellen-Heizgeräte-Herstellern. Auf dem Stand der Initiative Brennstoffzellen (IBZ), Essen, sind Heizgeräte der Firmen BAXI INNOTECH GmbH, Hamburg, Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG, Remscheid und der Hexis AG, Winterthur, mit KWK-Leistungen von maximal einem kW elektrisch und zwei kW thermisch zu sehen. Diese Brennstoffzellen-Heizgeräte ergänzt ein integriertes Brennwertmodul. Die innovativen Anlagen werden bereits in 120 Feldtests in Einfamilienhäusern zur Produktion von Strom und Wärme eingesetzt.

Das Brennstoffzellen-Heizgerät wird an das Erdgasnetz angeschlossen. Ein Reformer im Heizgerät wandelt das Erdgas zu Wasserstoff und Kohlendioxid um. In der Brennstoffzelle reagiert der Wasserstoff mit Luftsauerstoff bei einer geräuschlos ablaufenden „kalten Verbrennung“ zu Wasser. Die Vorteile liegen in der dezentralen Stromproduktion und der Nutzung der Wärme für die Beheizung der Wohnräume und des Warmwassers.

Brennstoffzelle selbst „erfahren!“ (Freigelände, östlich von Halle27)

Die Clean Energy Partnership stellt Fahrzeuge der Firmen Adam Opel AG (GM), Daimler AG, Toyota und Volkswagen AG für eine Probefahrt zur Verfügung, die Messebesucher sitzen selbst hinter dem Steuer. Die Clean Energy Partnership – ein Zusammenschluss von derzeit dreizehn Technologie-, Mineralöl- und Energiekonzernen sowie Automobilherstellern und zwei Betrieben des öffentlichen Nahverkehrs – hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam Wasserstoff als „Kraftstoff der Zukunft“ zu etablieren. Ziel ist es, die Alltagstauglichkeit des Energieträgers Wasserstoff als Kraftstoff in Fahrzeugen zu demonstrieren, die Infrastruktur zur Betankung der Fahrzeuge auszubauen sowie die saubere und nachhaltige Erzeugung von Wasserstoff weiterzuentwickeln.

Folgende Fahrzeuge stehen zur Erprobung bereit:
Adam Opel (GM), HydroGen 4
Daimler, B-Klasse F-CELL
Toyota, FCHV-adv
Volkswagen, Tiguan HyMotion
Betankt werden diese Brennstoffzellen-Fahrzeuge mit gasförmigem Wasserstoff bei 700 bar, die Leistungen der Fahrzeuge betragen zwischen 73 kW und 100 kW. Mit einer Tankfüllung können je nach Auto ca. 250 bis 790 Kilometer gefahren werden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h.

Mit 80 km/h auf dem Brennstoffzellen-Motorrad (B79)

Intelligent Energy Ltd. Loughborough, England, zeigt ein Brennstoffzellen-Motorrad. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h, im Tank ist komprimierter Wasserstoff, die Reichweite liegt bei 160 Kilometern. Das Motorrad mit einer Ein-kW-Brennstoffzelle wurde gebaut, um die Möglichkeiten der Brennstoffzellen in einer Alltagsanwendung zu demonstrieren. Das Motorrad ist im Betrieb so leise wie ein normaler PC, es wird nur Wasser an die Umwelt abgegeben.

Deutschlands erste Batteriewechselstation für Elektro-Autos (C50)

Bei dem Forschungsprojekt „GridSurfer“ beschäftigt sich NEXT ENERGY, EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie e.V., Oldenburg, mit der Stabilisierung des Stromnetzes durch Elektrofahrzeuge.

Regenerativ erzeugter Strom z. B. aus Wind und Sonne ist starken Schwankungen unterworfen. Die Traktionsbatterien könnten überschüssigen Strom aufnehmen, bei Bedarf wieder an das Netz zurückgeben. Um diesen Einfluss der Bidirektionalität auf Batterie und Stromnetz zu erforschen, bereitet NEXT ENERGY die Inbetriebnahme von Deutschlands erster Batteriewechselstation für E-Autos in Oldenburg vor.

Wasserstoff selbstgemacht! (B60)

ITM Power, Sheffield, England, stellt auf der HANNOVER MESSE 2011 zum ersten Mal seinen HPac Elektrolyseur zur Erzeugung von Wasserstoff der Öffentlichkeit vor. HPac kann am Tag bis zu ein Kilogramm reinen Wasserstoff produzieren, der Elektrolyseur hat am 28. Januar 2011 die CE-Zertifizierung erhalten. Das Gerät darf somit als kommerzielles Produkt in der EU verkauft werden. Zusätzlich veröffentlicht ITM Power die Ergebnisse eines Praxistests zur Nutzung von Wasserstoff. Die Firmen Vestas Wind Systems, DHL Supply Chain und Scottish & Southern Energy betrieben Brennstoffzellen-Fahrzeuge im Alltag. Der Wasserstoff zum Betanken wurde vor Ort von der transportablen Tankstelle (HFuel) von ITM produziert.

Brennstoffzellensysteme im Backup-Betrieb für die Deutsche Telekom (C57)

FutureE Fuel Cell Solutions GmbH, Nürtingen, zeigt ein modulares Brennstoffzellen-System, komplett aufgebaut in einer Gesamtlösung.

Das System und die Wasserstoffversorgung können dabei auch als Kompletteinheit in einem transportablen Container untergebracht werden. Neben der Absicherung bei Störungen im Netz der EVU dient die Lösung auch dazu, Stromleistung für Minutenreserven und Spitzenlastreduzierungen zur Verfügung zu stellen. Die Deutsche Telekom setzt diese Lösung bereits an mehreren Stellen in ihrem Netz ein, u. a. auch in Berlin. Die Leistung dort beträgt 28 kW.

Namhafte Erstaussteller

Erstmals nimmt MAGNA STEYR (D50) als weltweit führender markenunabhängiger Engineering- und Fertigungspartner für die Automobilhersteller am Gemeinschaftsstand teil. MAGNA STEYR präsentiert u. a. ein Hochdruckspeichersystem für bis zu 70 MPa komprimierten gasförmigen Wasserstoff und ein Tieftemperatur-Speichersystem für verflüssigten Wasserstoff. Ein ähnliches Flüssigwasserstoff-Speichersystem, das die automotiven Qualitätsanforderungen erfüllt, wurde bereits unter Serienbedingungen entwickelt und gebaut. HITACHI Metals Ltd., Tokio, Japan, (D59) stellt Interkonnektoren für Hochtemperatur-Brennstoffzellen (SOFC) vor. Diese auch bipolare Platten genannten Komponenten sind für die elektrische Kontaktierung der Brennstoffzellen sowie die Zuführung der Brenngase zuständig. Die SCHOTT Electronic Packaging GmbH, Landshut, (E57) präsentiert Glas- und Glaskeramische-Einschmelzgläser für SOFC-Brennstoffzellen. Da die Betriebstemperatur von SOFC-Brennstoffzellen bei ca. 800 °C liegt, sind die Anforderungen an die Materialien sehr hoch.

1. Pressekonferenz: 04. April, 11 bis 12 Uhr, Halle 27, B66
Elektromobilität: Welche Rolle spielt der Wasserstoff?
– Dr. Veit Steinle, Abteilungsleiter Umweltfragen und
Infrastruktur, Grundsatzfragen, Bundesministerium für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung
– Dr.-Ing. Klaus Bonhoff, Geschäftsführer (Sprecher), NOW GmbH,
Berlin
– Werner Diwald, Vorstand der ENERTRAG AG, Dauerthal
– Bernhard Grünewald, Leiter Konzernrepräsentanz TOYOTA MOTOR
EUROPE, Berlin
– Patrick Schnell, Leiter Netzentwicklung der TOTAL Deutschland
GmbH, Berlin, und Vorsitzender der Clean Energy Partnership,
Berlin
2. Pressekonferenz: 05. April, 11 bis 12 Uhr, Halle 27, B66 Dezentrale Energieversorgung – ein Kraftwerk in jedem Keller?
– Kai Klinder, Geschäftsführer, Leiter Stationäre Anwendungen, NOW
GmbH, Berlin
– Volker Nerlich, Geschäftsentwicklung Hexis AG, Winterthur
– Andreas Ballhausen, Leiter Vertrieb Energiedienstleistungen
EWE ENERGIE AG, Oldenburg, Sprecher der Initiative Brennstoffzelle
(IBZ)
– Andrea Reschke, Baxi-Gamma-Feldtestkunde, Oldenburg
Anwendungen von Brennstoffzellen
Weitere Systeme für netzunabhängige Stromversorgung und Backup-Anwendungen sind ebenfalls zu bestaunen. Einsatzgebiete sind z. B. Camping-Fahrzeuge, Telekommunikationsanlagen und Backup-Systeme in der EDV und weiteren sensiblen Bereichen wie z. B. in Krankenhäusern und der Verkehrssteuerung. Auf 3 000 Quadratmetern werden Produkte und Innovationen aus allen Bereichen dieses aufstrebenden Wirtschaftszweiges gezeigt: stationäre, tragbare und mobile Brennstoffzellenanwendungen, Brennstoffzellenstacks und Komponenten, Testsysteme für Brennstoffzellen und Batterien, Reformer sowie Wasserstoffproduktion, -transport, -lagerung und -infrastruktur.

Energiemix der Zukunft

Als weltweit größte Energietechnologiemesse bietet die Energy die ideale Plattform für einen intensiven Energiedialog und präsentiert innovative Technologien und Services für einen sicheren, effizienten, nachhaltigen und wirtschaftlichen Energiemix. Konventionelle und regenerative Energieerzeugungskonzepte sowie Übertragungs- und Verteilungs-technologien stehen dabei im Fokus der Messe und bilden eine thematisch optimale Verbindung zu den Leitmessen Wind, Power Plant Technology und MobiliTec.

Über die HANNOVER MESSE 2011

Das weltweit wichtigste Technologieereignis findet vom 4. bis 8.
April 2011 in Hannover statt. Die HANNOVER MESSE 2011 vereint 13 Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, MDA, Energy, Power Plant Technology, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac, Industrial Supply, CoilTechnica, SurfaceTechnology, MicroNanoTec und Research & Technology. Frankreich ist das Partnerland der HANNOVER MESSE 2011.
Pressekontakt:
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Tobias Renz
Tobias Renz FAIR, München, Deutschland
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Mobil: +49 (0) 177 52 18 535
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Webseite: www.h2fc-fair.com
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