CeBIT 2002 – Das Handy wird zum Diaprojektor

Die optischen Vorzüge der künftigen UMTS-Welt erschließen sich auf Handys nur, wenn die Displays groß genug sind. Wenn etwa mehrere Personen ein Bild sehen wollen, sind selbst die Bildschirme von Handheld-Computern noch zu klein. Siemens stellt auf der CeBIT jetzt eine Alternative vor: Forscher der Mobilfunksparte haben eine Art Beamer für ein Handy entwickelt, mit dem die Anzeige auf eine Oberfläche projiziert wird.

Der Prototyp, der auf der Computermesse in Hannover zu sehen sein wird, besteht aus einem kleinen Zubehörmodul für ein Handy, dessen Mikrodisplay von hellen Leuchtdioden angestrahlt wird. Ein Objektiv wirft das Bild dann an die Wand. Derzeit reicht die Batterie für etwa eine Stunde. Die Techniker arbeiten bereits an einem besseren System, das bei gleichem Stromverbrauch ein zehnmal größeres Bild erzeugen kann oder entsprechend heller erscheint. Ein Produkt könnte frühestens in zwei Jahren auf dem Markt sein. Handybesitzer könnten dann den Mini-Beamer an ihrem Telefon befestigen und Bekannten Urlaubsfotos zeigen. Mit dem System könnten auch Videobilder in ansprechender Qualität betrachtet werden. Auch Internetsurfen per Handy oder Büroanwendungen wären möglich.

Siemens zeigt auf der CeBIT außerdem einen Handy-Prototyp mit einem Farbdisplay aus organischen Leuchtdioden (Oled). Da die darin befindlichen Kunststoffe elektronisch selbst zum Leuchten angeregt werden, müssen diese Bildschirme nicht wie LCDs beleuchtet werden. Auf dem Display mit 2,5 Zoll Diagonale läuft ein Spiel, in dem sich der Anwender mit einem Lenkrad und Tasten in einem virtuellen dreidimensionalen Raum bewegen kann. Auch extrem schnelle Schwenks kann das Display darstellen – ein Problem bei LCD-Monitoren.

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Dr. Norbert Aschenbrenner NewsDesk

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